Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

17 verdeutlichen. Die Formulierung „Her zu uns!“ zeigt dies ebenfalls. Plakat rechts: 1. Überblick Das Propagandaplakat „Auch Du gehörst dem Führer“ von 1937 zeigt ein blondes Mädchen, das ca. zehn Jahre alt ist. Es lächelt und schaut links am Betrachter vorbei in die Ferne. 2. Analyse Im Vordergrund ist das blonde Mädchen mit weißer Bluse zu sehen. Die Haare sind nach hinten gebunden. Der gesamte Hintergrund ist dunkelblau. Davon hebt sich die Schrift deutlich ab. Die Worte „Auch … gehörst dem Führer“ sind rot geschrieben. Das „Du“ hebt sich noch einmal ab, indem weiße Schrift verwendet wird. 3. Interpretation Die Nationalsozialisten verpflichteten ab 1936 alle Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren zu einem Beitritt in die „Hitlerjugend“. Das Plakat ist ein Jahr später entstanden und soll diese Verpflichtung verdeutlichen. Die Formulierung „Auch Du gehörst dem Führer“ zeigt dies ebenfalls. Burschen Mädchen Gemeinsam- keiten Sie werden um 6.30 Uhr geweckt Vor dem Waschen und Anziehen wird Sport betrieben, angetreten und die Fahne gehisst. Danach gibt es Frühstück. Alle bekommen Abendessen und die Fahne wird eingeholt – aller- dings nicht gleichzeitig für alle. Unterschiede Geländesport, Luftgewehr- schießen und Leibesübungen Fahrtenkunde 1½ Stunden schwimmen 1 Stunde schwimmen Mittagsruhe Freizeit Lagerfeuer Vortrag: Rasse und Volk Bettruhe um 21 Uhr Bettruhe um 21.30 Uhr Wehrertüchti- gungslager Freizeitlager Individuelle Lösungen Individuelle Lösungen (Beispiele) In der Schule wird zum Frieden und nicht für den Krieg erzogen. Mädchen lernen Berufe und werden nicht nur auf die Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet. Nicht alle Burschen müssen zum Militär. Man kann auch Zivildienst leisten. Heute gibt es nur freiwillige Freizeitvereine (Fußballverei- ne, Pfadfinder …). Viele Jugendliche sind auch in keinem Verein und haben andere Hobbys. Man muss heute nirgends beitreten, wenn man nicht will. Es gibt keinen Druck von staatlicher Seite. [Gruppendruck aus dem Freun- deskreis oder Beeinflussung durch die Familie ausgenom- men] Individuelle Lösungen (Beispiel) Die Nationalsozialisten versuchten bereits in Volksschul­ büchern für sie wichtige Inhalte und Symbole unterzu­ bringen. Auf der abgebildeten Seite ist ein Hakenkreuz zu sehen. Ich glaube, die Kinder sollen an das Symbol gewöhnt werden. Es kommt vermutlich ständig in dem Buch vor. Die Übungswörter sollen nicht nur die Buch­ staben „ei“, sondern nebenbei auch gleich den Hitlergruß trainieren. Die Vornamen Lina, Lene und Heini galten vermutlich als typisch deutsch. Auch die Zeichnung im oberen Teil der Seite soll nationalsozialistische Inhalte vermitteln. Kleine Kinder schauen einer Gruppe junger Männer in braunen Uniformen und schwarzen Stiefeln zu, die vorbeigeht. Alle haben den rechten Arm zum Hitlergruße erhoben. Ich denke, dass auch alle anderen Schulbuchseiten ähnlich gestaltet sind. Wenn man damit vier Jahre lang aufwächst und unterrichtet wird, denkt man vielleicht gar nicht mehr darüber nach. Besonders kleine Kinder sind sicher leicht zu beeinflussen. Individuelle Lösungen (Beispiele) Ich würde einer Jugendorganisation beitreten, die etwas anbietet, was mir Spaß macht. Ich spiele zum Beispiel gerne Fußball und deshalb bin ich in einem Verein. Ich würde keiner Jugendorganisation beitreten, die etwas macht, was ich gar nicht mag. Ich kann nicht singen. Bei einem Chor wäre ich total fehl am Platz. Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen (Beispiele) Ich: Jungvolk; meine Schwester: BdM; meine Mutter: Hausfrau; mein Vater: Landwehr Individuelle Lösungen (Beispiel) Mich erschreckt die Rede. Die Kinder werden nicht mehr von ihren Eltern erzogen, sondern von der Partei. Sie müssen in jeder Altersstufe dorthin gehen, wo die Partei sie haben will. Sie werden total beeinflusst. Individuelle Lösungen (Beispiel) Warum da so viele Leute geklatscht haben, verstehe ich nicht. Vielleicht, weil die Rede vor HJ-Leuten gehalten wurde, die alle genau für dieses Programm waren. Mich erschreckt besonders der Satz: „… und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben, und sie sind glücklich dabei.“ Soll das heißen, die Menschen sind glücklich, wenn ihnen alles, was sie tun und denken, vorgeschrieben wird? Die Nationalsozialisten versuchten, Kinder und Jugend­ liche zu beeinflussen. Ab Dezember 1936 mussten alle zwischen 10 und 18 Jahren Mitglied der Hitlerjugend werden. Burschen wurden auf den Krieg vorbereitet, Mädchen auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter. Kaum jemand wagte es, sich zu widersetzten. 3. 4. 5. 6. AH 1. 2. 3. TB Jugend im Nationalsozialismus Hitlerjugend (HJ) ab 1936 Pflicht für alle zwischen 10 und 18 Jahren politische Beeinflussung der Jugend MÄDCHEN Jungmädel/ Bund Deutscher Mädel: Vorbereitung auf Rolle als Hausfrau und Mutter BURSCHEN Jungvolk/ Hitlerjugend: Vorbereitung auf den Krieg MT 1 D i ktaturen i n EuroPa Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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