Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

55 Imperialismus, Nationalismus und Wettrüsten führten zum Ersten Weltkrieg. Auslöser war die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau 1914 in Sarajewo. Mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien traten Bündnissysteme in Kraft: Großbritannien, Frankreich und Russland bildeten die „Entente“, Österreich-Ungarn, Deutschland und Italien den „Dreibund“. Der Krieg – ein Ausflug? SB-Seiten 102–103, AH-Seite 51 Lösungen zu den Aufgaben In sogenannten Schützengräben lagen sich die gegnerischen Soldaten gegenüber und versuchten, die feindlichen Stellungen einzunehmen. Hinter den Schützengräben legte man Unterstände an, die starkem Beschuss standhielten. Die Art zu kämpfen – Einsatz von Maschinengewehren, Handgranaten, Artilleriefeuer – war für die Soldaten furchtbar. Millionen verloren ihr Leben. Der Transport von Waffen und Material, sowie die Versorgung von Verwundeten waren im Hochgebirge besonders schwierig. Viele Soldaten erlitten Erfrierungen oder starben durch Kälte oder Lawinen. Methode „Geschichtskarten lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Thema, Orientierung und Zeit Die Karte zeigt die Ereignisse aus dem Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1918. Es handelt sich um eine Darstellung. Sie zeigt den europäischen Kontinent und auch Teile Asiens (der heutigen Türkei). Beschriftete Gewässer: Nordsee, Ostsee, Schwarzes Meer, Seine, Loire, Rhône, Elbe, Memel, Düna, Rhein, Donau, Oder, Weichsel, Dnjestre, Dnjepr, Don; Städte: London, Paris, Marseille, Rom, Berlin, Wien, Belgrad, Athen, Stockholm, Petrograd [= St. Petersburg], Riga, Warschau, Minsk, Kiew, Odessa, Bukarest, Sofia, Istanbul; 2. Einzelheiten erfassen Flächensignaturen: blau = die Mittelmächte und deren Verbündete: Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien (ab 1915) und die Türkei (ab November 1914); dunkel­ orange = die Staaten der Entente: Frankreich, Großbri- tannien, Russland und Serbien als Verbündeter; hellorange = zu Beginn des Krieges neutral, später zur Entente gehörig: Italien, Belgien, Rumänien und Griechenland; gelb = neutral: Schweiz, Niederlande, Schweden, Norwegen, Albanien und Spanien. Liniensignaturen: rot = Verlauf der Fronten mit Zeitangaben; Wenig verändert haben sich die Fronten im Westen und im Süden. Im Osten drangen die Mittelmächte bis zum Waffenstillstand 1917 weit ins russische Gebiet vor: Nach Finnland, Estland, östlich von Minsk und Kiew und im Süden bis an den Fluss Don. 3. Karte „kritisch“ lesen Besonders hervorgehoben wird auf dieser Karte der europäische Kriegsschauplatz. Die Karte zeigt also nicht, wo sonst noch gekämpft wurde. Für das Verständnis dieser Karte sind die Angaben in der Kartenlegende ausreichend. Durch den Kriegseintritt der USA verschlechterte sich die Kriegslage der Mittelmächte. Die USA konnten die Entente mit Kriegsmaterial und Soldaten unterstützen, sodass sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Entente verschoben. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1: Befehl für die österreichische Armee 1914 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: fanatisch = besessen; Meuchelmord = meucheln = hinterhältig ermorden; Humanität = Menschlichkeit 2. Personen, Orte und Daten: Sarajewo (Bosnien); der Text ist ein Befehl an die österreichische Armee aus dem Jahr 1914. 3. Zusammenfassung: In diesem Befehl werden die österreichischen Soldaten aufgefordert, keine Menschlichkeit gegenüber den Serben zu zeigen. 4. Adressat: Der Befehl ist an die österreichischen Soldaten gerichtet. 5. Information über Verfasserin/Verfasser: Der Befehl kommt vom österreichischen Militär. 6. Absicht der Verfasserin/des Verfassers: Das Schreiben verfolgt die Absicht, keine Menschlichkeit bei der österreichischen Armee gegenüber der serbischen zuzulassen. Der Gegner wird besonders schlecht dargestellt, indem erwähnt wird, dass in Serbien der Meuchelmord als Heldentum gefeiert wird. 7. Entstehungszeitpunkt: Die Quelle entstand 1914. 8. Vollständigkeit: Teile der Quelle sind ausgespart. 9. Fragen die (nicht) beantwortet werden: Die Quelle beantwortet die Frage, wie die oberste Heeresleitung ihre Soldaten auf den Krieg gegen Serbien eingeschworen hat, nicht aber, wie sich die Soldaten letztendlich an der Front verhielten. 5: Brief von der Front 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: tückisch = hinterlistig 2. Personen, Orte, Daten: Die Quelle ist ein Brief des Soldaten Buchalski aus dem Jahr 1914. Im Quellentext selbst werden keine Personen, Daten oder Orte genannt. 3. Zusammenfassung: In dem Brief berichtet der Soldat Buchalski von seinen Eindrücken von der Front und vom Stellungskrieg. 4. Adressat: Da es sich um einen Brief handelt, sollen damit wohl Familienangehörige informiert werden. 5. Information über Verfasserin/Verfasser: Der Verfasser ist ein deutscher Soldat mit dem Namen Buchalski. 6. Absicht der Verfasserin/des Verfassers: Die Absicht ist, über die Kriegseindrücke zu berichten. 7. Entstehungszeitpunkt: Die Quelle ist vom 28. Oktober 1914. 8. Vollständigkeit: Teile der Quelle sind ausgespart. 9. Fragen, die (nicht) beantwortet werden können. Die Quelle beantwortet die Frage, wie in einem Stellungskrieg gekämpft wurde, nicht aber die Frage, ob der Soldat überlebt hat oder nicht. Individuelle Lösungen (Beispiel) Viele glaubten an einen kurzen, leicht zu gewinnenden Krieg, MT SB 1. 2. 3. 4. 5. 6. D i e Neuze i t –Kr i eGer i SCHe ze i teN 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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