Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

54 In den Bauernkriegen wehrten sich die Bäuerinnen und Bauern am Beginn des 16. Jahrhunderts gegen die Unterdrückung. Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Evangelischen führten 1618 zum „Prager Fenstersturz“. Dieser löste den Dreißigjährigen Krieg aus. Große Teile des heutigen Deutschlands wurden verwüstet, viele Menschen starben. 1648 beendete der „Westfälische Friede“ den Krieg. Der Erste Weltkrieg SB-Seiten 100–101, AH-Seite 50 Lösungen zu den Aufgaben In den Balkankriegen kämpften Bulgarien, Serbien, Griechenland und Rumänien gegeneinander und gegen das Osmanische Reich. Seit dem Einmarsch habsburgischer Truppen in Bosnien und Herzegowina 1878 gab es einen Machtkonflikt zwischen Serbien und dem Habsburgerreich am Balkan. Es gab mehrere Konflikte zwischen den europäischen Staaten. Deutschland und Frankreich hatten Grenzstreitigkeiten, Großbritannien sah es nicht gerne, dass Deutschland Kolonien eroberte und die Flotte aufrüstete. Österreich kämpfte um seinen Einfluss am Balkan, wo die Serben ihre Macht über alle Südslawen ausdehnen wollten. Russland war ein Verbündeter der Serben. Dazu gab es militärische Bündnisse, die im Kriegsfall zum militärischen Beistand verpflichteten. Der österreichische Thronfolger wurde dann 1914 von einem Serben erschossen. Österreich-Ungarn erklärte Serbien den Krieg. Die Bündnisse traten in Kraft und verpflichteten viele Staaten, sich an dem (beginnenden) Krieg zu beteiligen – der Erste Weltkrieg brach aus. Dreibund = Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien Entente = Großbritannien, Frankreich, Russland Die Mitglieder des Dreibundes (Deutschland und Österreich-Ungarn) wurden auch „Mittelmächte“ genannt, weil sie in der „Mitte“ Europas – von Norden nach Süden – lagen. Obwohl viele an ein schnelles Ende glaubten, mussten sie später einen Zweifrontenkrieg führen, da sie gleichzeitig gegen Frankreich im Westen und gegen Russland im Osten kämpften. Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Beschreiben (allgemein) Das Bild zeigt deutsche Soldaten in einem Güterwaggon auf dem Weg an die Westfront im August 1914. Auf dem Waggon stehen eine Reihe von Sprüchen. 2. Beschreiben (genau) Im Zentrum des Bildes sind die im Waggon sitzenden und stehen Soldaten. Sie heben die Arme, ihre Hände sind zu einer Faust geballt. Die Soldaten tragen eine Uniform und fast alle eine militärische Mütze. Die lachenden Gesichter und die ausgestreckten Arme lassen die deutschen Soldaten siegessicher erscheinen. Das Bild wirkt entgegen dem Anlass fröhlich und positiv. 3. Erklären und interpretieren Das Bild entstand im August 1914, also im ersten Kriegsmonat des Ersten Weltkrieges. Es ist durchaus vorstellbar, dass andere Militärs dieses Bild in Auftrag gegeben haben, um so die Zuversicht und Siegesgewissheit der deutschen Armee zu veranschaulichen. Ebenso kann es aber auch ein Soldat zur Erinnerung geschossen haben. Das Bild eignet sich besonders zur kritischen Beschäftigung mit der Vergangenheit, da es einerseits die Kriegsbegeisterung zu Kriegsbeginn eindrücklich veranschaulicht, andererseits aber auch die kritischen Einwände gegen den Krieg ausspart. Lösungen zu den Übungen Reihenfolge: Dreibund, Deutsche Reich, Italien, Entente, Russland, Frankreich, Wettrüsten, Balkan, Serbien, Thronfolger, Frieden, Erste Methode „Karikaturen verstehen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Überblick Die Karikatur zeigt, wie ein österreichischer (rechts) und ein deutscher Soldat ihre Gegner im Krieg mit Dresch- flegeln verhauen. Zwischen ihnen liegen die drei Großmächte Frankreich, Russland und England am Boden. Diese sehen unglücklich drein und Frankreich ist die Pfeife aus dem Mund gefallen. Im Hintergrund stehen gebeugt die anderen Kriegsgegner: Ägypten, Serbien, Montenegro und Belgien. Diese sind offensichtlich schon verprügelt worden, denn sie scheinen Rückenschmerzen zu haben. 2. Analyse Die Postkarte wurde im Deutschen Reich 1914 gestaltet, um Propaganda für den Krieg zu machen. Der deutsche Soldat unterstreicht seine Überheblichkeit und Überzeugung, dass der Krieg leicht zu gewinnen sei, durch das Rauchen seiner Pfeife. Der Karikaturist sollte mit dieser Zeichnung ausdrücken, dass Österreich-Ungarn und Deutschland ein leichtes Spiel mit ihren Gegner hätten, um Soldaten und die Gesellschaft für den Krieg zu begeistern. 3. Interpretation Diese Karikatur steht im Zusammenhang mit dem Kriegsausbruch. Die Meinung des Zeichners ist insofern richtig, als dass die kriegsteilnehmenden Staaten, hier Deutschland und Österreich, von einem schnellen militärischen Sieg überzeugt waren. MT SB 1. 2. 3. 4. 5. AH 1. 2. TB Der Erste Weltkrieg Imperialismus Wettrüsten Kriegsbereitschaft BÜNDNISSE Entente Großbritannien Frankreich Russland Serbien Italien (ab 1915) USA (ab 1917) Mittelmächte Deutsches Reich Österreich-Ungarn Bulgarien Osmanisches Reich Attentat von Sarajewo Weltkrieg Ursachen D i e Neuze i t –Kr i eGer i SCHe ze i teN 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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