Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

50 Die Staaten Europas gingen mit der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 verschieden um. Viele nahmen Flüchtlinge auf und versuchten, die Ursachen der Flüchtlingsbewegung zu bekämpfen. Andere weigerten sich, Flüchtlinge aufzunehmen, ließen Zäune an den Grenzen bauen und schürten Ängste. Migration und Integration … SB-Seiten 92–93, AH-Seite 45 Lösungen zu den Aufgaben A: Gastarbeiter (wirtschaftliche Gründe); politische Gründe Bedeutung: um Ängste abzubauen und gegenseitiges Misstrauen zu überwinden Ziel: Das Ziel der Integration von zugewanderten Menschen ist, dass diese anerkannte Mitglieder der österreichischen Gesellschaft werden und die gleichen Chancen wie die Einheimischen haben. Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Beschreiben (allgemein) Man erkennt einen kleinen Jungen und einen großen erwachsenen Mann, die einander gegenüberstehen und ansehen. Der Junge stellt dem Mann eine Frage im Wiener Dialekt. 2. Beschreiben (genau) Der Mann wirkt besonders groß, der kleine Junge blickt zu ihm auf. Er stützt seine Hände auf der Hüfte ab. Der Mann trägt eine Mütze und einen einfachen Anzug, der Junge hat ein kurzes Leibchen und eine kurze Hose an. Außerdem trägt er Sandalen. 3. Erklären und interpretieren Das Bild wurde 1973 im Zuge einer Integrationskampag- ne veröffentlicht. Es geht um die Bezeichnung „Tschusch“. Diese Karikatur lehnt sich gegen die abwertende Bezeichnung „Tschusch“ auf, die die Bevölkerung in Österreich und Nicht-Österreicher aufteilt. Vermutlich wollen die Initiatoren der Kampagne die Betrachterinnen und Betrachter daran erinnern, dass viele heute hier lebende Menschen Vorfahren in ihren Familien haben, die einst hierher zugewandert waren. Bis heute sind die Spuren des früheren habsburgischen Vielvölkerstaates lesbar, nicht nur in Speisen und Ausdrücken, sondern auch in den Nachnamen vieler Österreicherinnen und Österreicher. Das Plakat entspricht den Gestaltungsmerkmalen. In Österreich lebten mit dem 1.1.2017 8772 865 Menschen. Davon haben 7430 935 die österreichische Staatsbürger- schaft, 1 341 930 eine andere. Die meisten davon kommen aus Deutschland. Die Grafik soll veranschaulichen, dass in Österreich Menschen unterschiedlicher Herkunft leben. Individuelle Lösungen (Beispiel) Österreich war und ist seit jeher ein Land, in dem Menschen integriert wurden und Menschen mit unterschiedlicher Herkunft friedlich miteinander leben konnten. Individuelle Lösungen Individuelle Lösungen Lösungen zu den Übungen Pongalfest = Es ist das hinduistische Erntedankfest … Pessach = Das jüdische Fest erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten Ramadan = Im Islam wird der Fastenmonat so bezeichnet. Losar = Das ist das buddhistische Neujahrsfest der Tibeter Laubhüttenfest = Es ist das jüdische Erntedankfest … Mawlid-an Nabi = Moslems feiern mit diesem Fest den Geburtstag des Propheten Mohammed Holifest = Es ist das Frühlingsfest der Hindus Songkraan = Die Buddhisten feiern mit diesem Fest den Geburtstag Buddhas … Individuelle Lösungen In den 1960er Jahren wurden „Gastarbeiter“ aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei nach Österreich geholt. Viele von ihnen holten ihre Familien nach. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Österreich immer wieder Ziel von Flüchtlingen. Zugewanderte Menschen müssen in die Gesellschaft eingegliedert werden. Man nennt das „Integration“. Trotzdem sollen sie ihre Traditionen bewahren können. TB Umgang mit der Flüchtlingskrise entweder … oder … Aufnahme von Flüchtlingen keine Aufnahme von Flüchtlingen Bekämpfung der Ursachen der Flüchtlingskrise Grenzzäune Schüren von Ängsten MT SB 1. 2. 3. 4. 5. 6. AH 1. 2. TB Flüchtlinge  Vertriebene (nach 1945)  Ostblock (1945–89)  Jugoslawien (1991–92)  Syrien und Afrika (2015) Migration und Integration Gastarbeiter  1960er Jahre  Arbeitskräftemangel  Arbeiter z.B. aus der Türkei und aus Jugoslawien  Nachholen der Familien  Einbürgerung Ziel: Integration, aber Bewahrung von Traditionen MT D i e Neuze i t – GeSeL LSCHaF t iM WaNDeL 3 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=