Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer
48 Besitzungen in Italien sowie die Vorherrschaft im Deutschen Bund. Das Osmanische Reich war Österreichs stärkster Konkurrent auf dem Balkan. Es war ein Vielvöl- kerstaat und bereits im 19. Jahrhundert wirtschaftlich und militärisch geschwächt. Franz Joseph I. gegen Nationalismus SB-Seiten 86–87, AH-Seite 42 Lösungen zu den Aufgaben Kaiser Franz Joseph und seine Regierung fürchteten den Zerfall der Monarchie. Ungarns Sonderrechte veranlassten auch andere Völker, mehr Selbstständigkeit im Habsburgerreich zu fordern, weil sie sich benachteiligt fühlten. Franz Joseph I. sah sich aber als Herrscher über alle seine Völker und unterdrückte daher nationale Forderungen. Individuelle Lösungen (Beispiel) Kaiser Franz Joseph wurde durch Bilder und Fotografien sehr verehrt. Er wird auf allen drei Bildern eindeutig als Kaiser identifizierbar, neutral dargestellt. Wahrscheinlich wollten sie positiv hervorheben, dass der Kaiser bei zahlreichen Gelegenheiten Volksnähe bewies und stets über alles Bescheid wusste. Sowohl das Habsburgerreich, als auch das Osmanische Reich waren Vielvölkerstaaten mit den unterschiedlichsten Nationalitäten. Durch den aufkeimenden Nationalismus in beiden Reichen, kam es immer wieder zu Unabhängig- keitsbestrebungen. Griechische Nationalisten kämpften bereits 1821 bis 1829 gegen das Osmanische Reich. Griechenland wurde 1830 unabhängig. 1848 kam es auch im Habsburgerreich zur Revolution, die im Ausgleich mit Ungarn endete: die Doppelmonarchie wurde gegründet. Der Ausdruck „Völkerkerker“ sollte zeigen, dass nationale Forderungen unterdrückt wurden. Staatsgrenzen nach Sprachgrenzen festzulegen ist schwer, weil in vielen Gebieten Menschen mit unterschiedlichen Sprachen zusammenleben. Dies zeigt die Karte (2) sehr deutlich: Große Gebiete in der Habsburgermonarchie sind punktiert = als gemischtsprachige Gebiete gekennzeichnet. geringste Analphabetenrate 1880: Böhmen, Niederösterreich, Oberösterreich; höchste Analphabetenrate 1880: Bukowina, Dalmatien, Galizien; höchste Abnahme der Analphabetenrate: Bukowina (–22,3%), Küstenland (–18,6%), Kärnten (–15,6%) Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen Das Habsburgerreich war ein Vielvölkerstaat, für den der Nationalismus eine große Gefahr darstellte. 1867 kam es zum „Ausgleich“ mit Ungarn. Die österreichische und die ungarischen Reichshälften hatten damit nur noch einen gemeinsamen Herrscher, eine gemeinsame Außen- und Finanzpolitik und ein gemeinsames Heer. Andere Nationalitäten erhielten weiterhin keine besonderen Rechte. Migration, Flucht und Asyl SB-Seiten 88–89, AH-Seite 43 Lösungen zu den Aufgaben Von Migration spricht man im Allgemeinen, wenn Menschen freiwillig ihre Heimat verlassen, um ihre persönlichen Lebensbedingungen zu verbessern. Von Flucht spricht man, wenn Menschen gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. A: Kriege, Hunger, Umweltkatastrophen, Arbeitslosigkeit, Religion frei ausüben, Abenteuerlust, gute Bildungs- und Wohnmöglichkeiten, Arbeitsplätze, funktionierende Gesundheitsversorgung B: aufgrund ihrer Nationalität, Religion, politischer Meinung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe 2: aus wirtschaftlichen Gründen 3: Zweiter Weltkrieg 5: Wir mussten unsere Heimat verlassen und wollen ein besseres Leben. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: Coyen = Koje (kleines Abteil; Schlafstelle auf Schiffen); Lamentieren = jammern SB 1. 2. 3. 4. 5. 6. AH 1. 3. – TB Franz Joseph I. gegen Nationalismus Doppelmonarchie Österreich-Ungarn Kaiser Finanzen Außenpolitik Heer MT SB 1. 2. 3. D i e Neuze i t – GeSeL LSCHaF t iM WaNDeL 5 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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