Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

45 Eigentum soll … sein Der Staat soll in die Wirtschaft eingreifen Freiheits- rechte sind garantiert Sozialismus privat/​ staatlich ja ja Kommunismus staatlich ja nein Liberalismus privat nein ja Konservati­ vismus privat nein ja Methode „Internet-Recherche“ Individuelle Lösungen (Beispiele von Eckdaten, die genannt werden könnten) John Locke kam am 29.8.1632 in Wrington/England zur Welt und starb am 28.10.1704 in Essex/England. Er ging in London zur Schule und studierte in Oxford, wo er dann Universitätslehrer wurde. Als Philosoph war er ein Wegbereiter der Aufklärung und Vater des politischen Liberalismus. Seine liberalen Ideen beeinflussten die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 und die Verfassung der USA. Vernünftig sei es, davon auszugehen, dass alle Menschen gleich und unabhängig sind. Adam Smith wurde (vermutlich) 1723 in Krikcaldy/ Schottland geboren und starb am 17.7.1790 in Edinburgh/ Schottland. Aus einer wohlhabenden Familie stammend, wurde er nach Studien in Glasgow und Oxford Universitätsprofessor für Philosophie und Wirtschaftswissenschaften. In Frankreich lernte Smith führende Denker der Aufklärung, z.B. Voltaire, kennen. 1776 erschien ein Buch, in dem Smith die Hintergründe für das Funktionieren der Wirtschaft in einem Staat untersuchte. Smith gilt als Vater der modernen Wirtschaftswissenschaften. Diese analysieren Formen des Wirtschaftens wie die Produktion und Verteilung von Gütern, Arbeitsteilung, Preisbildung und Marktentwicklungen wissenschaftlich und leiten daraus Wirtschaftstheorien ab. Entgegen der Ansichten der Anhänger des Merkantilismus meinte Smith, dass der Staat nicht in die Wirtschaft eingreifen sollte. Den Export zu fördern und die Importe zu behindern, diese Maßnahmen seien für die Wirtschaft ungünstig. Besser für den Wohlstand eines Staates seien der freie Wettbewerb und der freie Handel. Smith gilt als früher Vertreter des Wirtschaftsliberalismus. Edmund Burke wurde zwischen 1728 und 1730 in Dublin geboren und starb am 9.7.1797 in Beaconsfield/England. [Hinweis: Verschiedene Forschungsergebnisse unterscheiden sich in der Angabe des Geburtsjahres!] Burke studierte Jus, übersiedelte nach London und wurde einer der berühmtesten Redner des britischen Parlaments, weil er voller Eifer und Überzeugung seine Zuhörer auch zum Lachen brachte. Er veröffentlichte zahlreiche Schriften. Darin bezeichnete er den Menschen als ein unvollkommenes Wesen und die Vernunft je nach Mensch als unterschiedlich ausgeprägt. Die Französische Revolution lehnte er entschieden ab. Eine Monarchie ohne Adelige konnte er sich nicht vorstellen, den Bürgern mehr Freiheit zu gewähren erschien ihm ungeheuerlich. Burke gilt als Vater des Konservatismus. Adolph Kolping wurde am 8.12.1813 in Kerpen bei Köln geboren und starb am 4.12.1865 in Köln/Deutschland. Aus einer armen, kinderreichen Familie stammend, erlernte Kolping zunächst das Schusterhandwerk. Während seiner Wanderjahre lernte er die Armut und die oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen von Handwerksgesellen kennen. Durch die finanzielle Unterstützung wohlhabender Menschen wurde sein Theologiestudium ermöglicht. Als Priester gründete er den Kölner Gesellenverein, um besonders den wandernden Gesellen Wohnung, Gemeinschaft als Familienersatz, Bildung sowie religiösen Halt zu vermitteln. Diese Idee verbreitete sich rasch und viele Gesellenvereine wurden gegründet. Kolping gilt als einer der Väter der katholischen Sozialbewegung. Bis heute besteht das internationale Kolpingwerk, dessen Ziel die Förderung von Jugendlichen und Familien im christlichen Sinn ist. Methode „Erstellen einer Wandzeitung“ Wahlweise: John Locke, Adam Smith, Edmund Burke oder Adolph Kolping Hinweis: Es sollte möglichst jede der vier Persönlichkeiten in der Klasse gewählt werden, um in der Folge gemeinsam mit den biographischen Wandzeitungen des vorhergehenden Kapitels eine kleine „Ideologie-Ausstellung“ zu ergeben. Lösungen zu den Übungen Methode „Mindmap erstellen“ Individuelle Lösungen Individuelle Lösungen Hinweis: Diese Übung ist ein Beitrag zur Identitätsfindung und zur Toleranz in einer pluralistisch verfassten Gesellschaft, wo im offenen, vergleichenden Klassen­ gespräch verschiedene Modelle menschlichen Zusammen- lebens vorgestellt werden könnten. Anhängerinnen und Anhänger des Liberalismus wollten nicht, dass sich der Staat in die Freiheit der Bürger oder in die Wirtschaft einmischt. Sie forderten politische Mitsprache und die Gewaltenteilung im Staat. Anhängerinnen und Anhänger des Konservatismus vertraten die Anliegen von Adel und Klerus. Der Staat sollte für die Bewahrung von Traditionen sorgen, wenn nötig auch mit Gewalt. 4. 5. 6. – AH 1. 2. TB Freiheit und Tradition Konservativismus Liberalismus Seine Anhängerinnen und Anhänger … … wollten ihre Ziele friedlich erreichen. … wollten ihre Ziele notfalls auch gewaltsam erreichen. … vertraten Bürgerinnen und Bürger. … vertraten Adel und Klerus. … strebten die Freiheit des Einzelnen an. … strebten die Bewahrung von Traditionen an. … meinten, dass der Staat sich nicht in die Wirtschaft einmischen sollte. … meinten, dass der Staat für Ordnung sorgen sollte. MT 3 D i e Neuze i t – GeSeL LSCHaF t iM WaNDeL Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=