Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer
43 Betrachterinnen und Betrachter auf die Probleme der Arbeiterschaft aufmerksam machen. Die Stimmung wirkt sehr angespannt, vielleicht wird gleich ein Stein geworfen und das löst dann im nächsten Moment ein Handgemenge aus. Es handelt sich um eine Quelle, die sich zur kritischen Beschäftigung mit der Vergangenheit eignet. Das Bild entspricht den Gestaltungsmerkmalen eines Gemäldes. Hinweis: Der deutsch-amerikanische Maler lebte 1850– 1917. Als er das Werk 1886 in New York ausstellte, war es eine Sensation. Zu dieser Zeit kämpften Arbeiter in den USA um den 8-Stundentag. Der Massenaufstand wurde später blutig in Chicago niedergeschlagen. Auch heute noch können Arbeiterinnen und Arbeiter mit Streik drohen. Dann wird nichts mehr produziert und die Unternehmen erleiden Verluste. Das Recht auf Streik ist in der österreichischen Verfassung verankert. 1908 waren 531000 von knapp 53 Millionen Menschen gewerkschaftlich organisiert. Das ist nur 1%. Heute sind es knapp 12-mal so viele: 11,49%. Methode „Pro-und-Kontra-Diskussion“ Individuelle Lösungen Individuelle Lösungen Lösungen zu den Übungen Rollenspiel nach Koehlers Gemälde Um bessere Arbeitsbedingungen oder höhere Löhne zu erhalten, gründeten Arbeiterinnen und Arbeiter Gewerkschaften. Durch Verhandlungen, Demonstrationen und Streiks erkämpften sie Schutzvorschriften in Fabriken und die Einführung der Kranken- und Unfallversicherung. Kinderarbeit für Kinder unter 14 Jahren und die Nachtarbeit von Frauen wurden verboten. Ideen braucht das Land SB-Seiten 78–79, AH-Seite 38 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösungen (Beispiel) Ideologien sind Ideen von der Welt und dem Zusammen leben der Menschen. Sie dienen oft als Begründung für das Handeln von Menschen. Manche versuchen „ihre“ Ideologie mit Gewalt durchzusetzen. Sozialismus und Kommunismus sind politische Ideologien. Die Anhängerinnen und Anhänger beider wollen die Situation für die Arbeiterschicht verbessern. Ausbeutung durch Fabrikbesitzer sollte nicht mehr möglich sein. Die Sozialisten glaubten an die friedliche Erreichung ihrer Ziele, die Kommunisten hielten Gewalt für notwendig. Kapitalismus ist eine Wirtschaftsordnung, bei der Angebot und Nachfrage die Produktion und den Preis bestimmen. Individuelle Lösungen (Beispiel) Der Textauszug stammt aus dem kommunistischen Manifest von Marx und Engels und soll Arbeiterinnen und Arbeiter weltweit ansprechen. Die Kernaussage ist die Überzeugung, dass nur ein gewaltsamer Umsturz, also eine kommunistische Revolution, zum Ziel für die Arbeiterschaft führen kann. Alle Arbeiterinnen und Arbeiter weltweit sollen dafür zusammenhelfen. Die Autoren wollen mit dem Text vermutlich diese Vereinigung der Arbeiterschaft beschleunigen. Methode „Internet-Recherche“ Individuelle Lösungen (Beispiele) Victor Adler wurde am 24.6.1852 in Prag (Tschechische Republik) geboren und starb am 11.11.1918 in Wien. Er war Arzt. Als Führer der Sozialdemokraten gründete er Arbeiterzeitungen und setzte sich ab 1905 als Abgeordneter für das allgemeine Wahlrecht ein. In der provisorischen Regierung 1918 war er Staatssekretär der Regierung Renner. Otto Bauer kam am 5.9.1881 in Wien zur Welt und starb am 4.7.1938 in Paris im Exil. Er hatte schon als Student der Rechtswissenschaften einen Verein als Schule für Wiener Arbeiter gemeinsam mit Karl Renner gegründet. Von 1907 bis 1914 und von 1920 bis 1934 war er Abgeordneter der Sozialdemokraten, deren Parteiprogramm von 1926 er entscheidend mitgestaltete. Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiele) 1. Beschreiben (allgemein) Das Plakat wurde zur Maifeier 1909 gemacht. Es ist in den Farben beige, rot und schwarz bzw. grau gehalten. Es zeigt eine Unzahl an Fabrikarbeitern, die von einer Frau mit einem Banner in der Hand von Fabriken weggeführt werden. 2. Beschreiben (genau) Die Frau ist groß am linken vorderen Rand zu sehen. Sie trägt ein weißes Kleid, hat eine große rote Schleife umgehängt und einen Stab in der Hand, an dessen Ende eine Fahne mit der Inschrift „Proletarier: Einigkeit ist unsere Macht.“ weht. Hinter ihr sind unzählige Arbeiter in dunklen Hosen, Latzhosen und Hemden. Viele haben einen Hammer oder eine kleine, rote Fahne in der Hand. Die Frau zeigt mit ihrer linken Hand nach hinten, wo am Horizont viele Fabriken zu sehen sind. Es kann auch sein, dass sie auf die Schrift „Maifeier 1909“ zeigt. Das Plakat ist links, oben und rechts mit einem Blätterkranz und roten Bändern verziert. 3. Erklären und interpretieren Das Bild soll dazu anregen, auch eine Feier zum 1. Mai abzuhalten oder eine zu besuchen. Arbeiter sollen 4. 5. 6. 7. AH 1. TB Einigkeit macht stark Arbeitszeiten bis zu 18 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche; keine Krankenversicherung, kein Urlaub Streiks, Sturm auf Fabriken, Verhandlungen Arbeitervereine und Gewerkschaften entstehen Erfolge • Schutzvorschriften • Kranken-/Unfallversicherung • Verbote: Kinderarbeit unter 14 und Frauennachtarbeit MT SB 1. 2. 3. 4. 5. 3 D i e Neuze i t – GeSeL LSCHaF t iM WaNDeL Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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