Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

4 Kapiteleinstieg: Die Neuzeit – Europa bis 1848 SB-Seiten 6–7 Lösungen zu den Aufgaben Bild 1: 1450; Bild 2: 1517: Bild 3: 1661–1715; Bild 4: 1789 Individuelle Lösungen Humanismus und Renaissance SB-Seiten 8–9, AH-Seite 4 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösungen (Beispiel) A: Statt der mittelalterlichen Ordnung: Humanismus Im Mittelalter bestimmte die Religion das tägliche Leben. Die Kirche kontrollierte, was gelehrt werden durfte. … Gelehrte des 15. Jahrhunderts stellten … den Menschen in den Mittelpunkt ihres Interesses. Der Mensch sollte sich von der Vernunft leiten lassen und nicht von der Religion. Man bezweifelte die „gottgewollte“ Ordnung. Individuelle Lösungen (Beispiele) B: Statt der Gotik: Renaissance Gotische Kunst sollte die Größe Gottes preisen. Die Kunst zeigte die Macht des Papstes, des Kaisers und den Reichtum der Bürgerinnen und Bürger in den Städten. … Künstler der Renaissance ließen sich von antiken Vorbildern beeinflussen. Auftraggeber … waren Förderer der Kunst, die ihren Reichtum nach außen hin zeigen wollten. … geometrische Grundformen wie Kugeln und Quader … mit Säulen, runden Bögen, Kuppeln und großen Portalen geschmückt. Die Kunst sollte das Leben verschönern und bereichern. Gotik Baustil: hohe Türme, Spitzbögen Malerei: wichtige Figuren oft größer dargestellt, sogar größer als Gebäude; Gesichter: keine lebenden Personen; Künstler oft unbekannt; Hintergrund: oft goldfarben oder erfundene Landschaften Bildhauerei: meist Heilige dargestellt, manchmal auch Herrscher; steif, später auch sehr bewegt Renaissance Baustil: Kuppeln, große Portale, Marmor Malerei: Figuren möglichst in der richtigen Größe zueinander/im Raum dargestellt; Auftraggeber abgebildet; Künstler bekannt; Landschaften und Natur genau gemalt Bildhauerei: Künstler studierten Körperbau; Menschen naturgetreu abgebildet Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen 2: Christi Geburt 1. Beschreiben (allgemein) Das Bild heißt „Geburt Christi“. Es sind mehrere Personen und ein nackter Säugling dargestellt. Die Personen sind unterschiedlich groß. Es sind zwei Tiere, ein Esel und ein Rind, zu erkennen. Die Personen befinden sich in einer Ruine. 2. Beschreiben (genau) Im Zentrum des Bildes ist eine junge Frau. Sie trägt ein langes, grünes Kleid. Sie hat langes, gelocktes Haar und ist sehr weiß im Gesicht. Sie scheint zu knien, doch das ist nicht genau zu erkennen. Sie hat ihre gefalteten Hände in ihren Schoß gelegt. Hinter ihr steht ein älterer Mann mit einem weißen Bart. Er trägt eine Art Kapuze, die bis zu den Schultern reicht. Sein Gewand ist eine Art Kittel, der bis zum Boden reicht. Die Farbe ist rötlich-braun. Er trägt einen dunklen, dünnen Gürtel, an dem ein heller Beutel hängt. In der rechten Hand hält er eine Kerze, deren Flamme er mit der linken Hand zu schützen versucht. Vor der Frau liegt ein nackter Säugling auf einer Matte. Er hat das rechte Bein und den rechten Arm angezogen. Um das Kind herum ist eine Reihe von kleinen Mädchen mit bunten Gewändern und großen Flügeln, die Engel darstellen sollen. Rechts von hinter einer Mauer und links durch das Fenster schauen Menschen dem Geschehen zu. Alle dargestellten Personen sind in unterschiedlichen Größen gemalt. Die zentrale Frau ist am größten, dann kommt der Mann. Der Säugling ist bereits fast so groß wie die Engel. Die zuschauenden Personen sind am kleinsten dargestellt. Im Hintergrund ist eine hügelige Landschaft mit Büschen zu erkennen, der Himmel ist aus Gold mit Verzierungen. 3. Erklären und interpretieren Das Bild wurde um 1480 von einem unbekannten Künstler gemalt und war das Flügelbild des Hochaltars der Johanniterkirche in Rohrdorf. Das Bild wurde wahrscheinlich von der Kirche in Auftrag gegeben und sollte von den Kirchenbesucherinnen und Kirchenbesuchern betrachtet werden. Es handelt sich um eine Quelle und eignet sich zur kritischen Beschäftigung mit dem Kunststil der Gotik, da es den klassischen Gestaltungsmerkmalen eines gotischen Gemäldes entspricht. 6: Muttergottes mit dem Kanzler Rolin 1. Beschreiben (allgemein) Das Bild heißt „Muttergottes mit dem Kanzler Rolin“. Es zeigt die beiden in einem nach hinten offenen Raum. Auf dem Schoss der Muttergottes sitzt das Jesuskind, rechts über ihr schwebt ein Engel mit einer Krone. Im Hintergrund sind zwei weitere Menschen sowie ein Fluss und eine Brücke zu erkennen. 2. Beschreiben (genau) Die Frau rechts im Bild hält ein nacktes Kind auf ihrem Knie. Sie ist jung, hat lange, braune, gelockte Haare und trägt einen langen roten Umhang. Das Kind auf ihrem Knie hat kurzes, blondes, gelocktes Haar. Es hebt die rechte Hand, in der linken hält es ein goldenes Kreuz. Der Mann kniet ihnen gegenüber. Er hat kurzes, dunkles Haar. Die Hände sind zum Gebet gefaltet. Neben ihm liegt ein aufgeschlagenes Buch. Das Buch könnte ein Gebetsbuch oder eine Bibel sein. Rechts hinter der Frau schwebt ein kleiner Engel mit blauem Gewand und bunten Flügeln durch den Raum. Er scheint der Frau eine Krone auf den Kopf setzen zu wollen. Im Hinter- grund kann man durch drei Bögen mit Säulen auf einen kleinen Garten mit Blumenbeeten, zwei Personen SB 1. 2. SB 1. 2. 3. 4. D i e Neuze i t – EuroPa B i S 1 848 1 7 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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