Bausteine Geschichte 3, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

11 Der französische König hatte habsburgische Gebiete direkt an seinen Grenzen, nämlich in den Niederlanden, in Burgund und in Spanien. Er verbündete sich mit den Osmanen, da er sein Land von den Habsburgern eingekreist sah. Es war sein Ziel, die Habsburger in einen Zweifrontenkrieg (= Krieg an zwei Grenzen gegen mindestens zwei Gegner) zu verwickeln. Ein Krieg an zwei Fronten birgt immer mehr Gefahren, da man an gleich zwei Schauplätzen kämpfen muss und sich nicht auf einen Gegner konzentrieren kann. Im Falle eines Sieges der Osmanen bei Wien wäre auch Polen in Gefahr gewesen. Individuelle Lösungen Lösungen zu den Übungen Methode „Geschichtskarten lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Thema, Orientierung und Zeit Die Karte heißt „Erwerbungen der Habsburger“. Es handelt sich um eine Geschichtskarte, die Gebietsveränderungen des Habsburgerreiches zwischen 1526 und 1740 zeigt. Dazu kommt noch mit dicker, schwarzer Linie die Grenze Österreichs nach 1918. 2. Einzelheiten erfassen In oranger Farbe wird das Gebiet des Habsburgerrei- ches bis zum Jahr 1526 dargestellt. Es handelt sich dabei um große Teile Niederösterreichs, Oberösterreichs, Kärntens, Tirols und Vorarlbergs. Salzburg und das Burgenland sind nicht dabei. Dazu kommen noch Teile des heutigen Italiens (hauptsächlich Südtirol), Sloweniens und Kroatiens. Bei der Stadt Triest hat das Habsburgerreich einen Zugang zum Meer. Bis 1648 kommen das Königreich Böhmen mit Mähren und Schlesien sowie weitere Teile Kroatiens dazu. Diese Gebiete werden in dunkelgrauer Farbe gehalten. Von 1648–1740 erwerben die Habsburger die Lausitz, das Königreich Ungarn mit Siebenbürgen, Slawonien, Banat, Nordserbien und der Kleinen Walachei, Teile Kroatiens, das Herzogtum Mailand und das Herzogtum Parma. Diese Gebietserweiterungen sind in hellgrauer Farbe dargestellt. Das Königreich Neapel, das König- reich Sizilien und das Königreich Sardinien kommen ebenfalls zum Habsburgerreich dazu. Diese Information ist nur aus der Legende ersichtlich. 3. Karte „kritisch“ lesen Die Karte stellt nur die Gebietserweiterungen dar. Sie gibt keine Auskunft darüber, wie es zu diesen Gebietserweiterungen gekommen ist. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: Orient: „Morgen- land“ = Damit meint man heute hauptsächlich Gebiete östlich und südlich des Mittelmeeres (Kleinasien, Naher Osten, Arabien, Gebiete im Kaukasusgebirge); Okzident = „Abendland“, damit meint man hauptsächlich Europa; Mauretanien = Land in Westafrika „gekreuzigten Gottes der Ungläubigen“ = Mit dem „gekreuzigten Gott“ ist Jesus gemeint. „Ungläubige“ wurden Menschen genannt, die nicht Muslime waren. 2. Personen, Orte und Daten: Kaiser des Heiligen Römi- schen Reiches, also in diesem Fall Kaiser Leopold I., Mehmet IV. König von Polen (ohne Namen); Orte: Babylon, Judäa, Orient, Okzident, Arabien, Mauretanien, Rom, Polen 3. Zusammenfassung: Der Text ist eine Kriegserklärung. Sultan Mehmet IV. erklärt dem römisch-deutschen Kaiser und dem König von Polen den Krieg. 4. Adressat: Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und der König von Polen. 5. Informationen über den Verfasser: Sultan Mehmet IV. trägt eine Reihe von Titeln, die ihn mächtig erscheinen lassen. 6. Absicht des Verfassers: Kriegserklärung an die genannten Reiche. 7. Entstehungszeitpunkt: 31. März 1683 8. Vollständigkeit: Es handelt sich hier um einen Ausschnitt aus einer Quelle. 9. Fragen, die (nicht) beantwortet werden: Es ist nicht bekannt, wie der römisch-deutsche Kaiser und der polnische König reagiert haben. Ludwig XIV. verbündete sich mit den Osmanen. Diese belagerten 1683 Wien. Nach der Befreiung mithilfe eines polnischen Heeres, eroberte die Armee der Habsburger große Teile des Balkans. Das Habsburgerreich wurde zu einer europäischen Großmacht. Absolutismus gegen Aufklärung SB-Seiten 22–23, AH-Seite 11 Lösungen zu den Aufgaben Ludwig XIV. benötigte Geld für seine Kriege, Bauten und Feste. Deshalb erhöhte er die Steuern und versuchte, mit dem Merkantilismus die Einnahmen des Staates zu erhöhen. Die Folgen für die Bevölkerung waren höhere Steuern, die mit äußerster Härte eingetrieben wurden. Die wichtigsten Ideen der Aufklärung: • Vernunft des Menschen ist wichtig  Nutze deinen Verstand! • Freiheit und Gleichheit für alle • Kritik an Kirche und Staat • Kritik an zu hohen Steuern • Gewaltenteilung 5. 6. 7. AH 1. 2. TB Österreich wird Großmacht Bündnis zwischen Frankreich und dem Osmanischen Reich 1683 zweite Belagerung Wiens Schlacht um Wien Abzug der Osmanen Eroberung Ungarns und Teile des Balkans Das Habsburgerreich wird zur Großmacht. MT SB 1. 2. 1 D i e Neuze i t – EuroPa B i S 1 848 7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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