Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

46 (4) zeigt die Antwort König Heinrich IV. 1076 auf die Forderungen des Papstes. Er will, dass der Papst von seinem Thron steigt. Er zeigt damit, dass er die höhere Stellung des Papstes anzweifelt. Hinweis: Im Mittelalter wurden die Könige im Heiligen Römischen Reich gewählt und meist vom Papst in Rom zum Kaiser gekrönt. Dies war bei Heinrich IV. erst 1084 der Fall. 4. Adressat: wie 2. 5. Informationen über Verfasserin/Verfasser: Papst Gregor VII. beanspruchte das Recht, Kirchenfürs- ten auszuwählen, für sich allein. Heinrich IV. war König im Heiligen Römischen Reich. Er riskierte durch den Streit mit dem Papst, der ihn bannte, sein Amt zu verlieren. Um dies zu verhindern, zog er nach Italien und versöhnte sich in Canossa mit dem Papst, der den Bann aufhob. 6. Absicht der Verfasser: Gregor VII. (1) und Heinrich IV. (4) wollten sich im Machtkampf durchsetzen. Individuelle Lösungen (Beispiele) Familie, Freunde, Lehrpersonal, Trainerinnen, Trainer Ein Canossagang bedeutet, sich zu entschuldigen. Bis man sich entschuldigen kann, muss man einen schweren Weg auf sich nehmen. Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen (Beispiele) Die Figur von Heinrich IV. und der Text unter dem Bild fehlen. Die Aussage verändert sich dadurch völlig. Es sieht so aus, als würden sich der Abt und Mathilde unterhalten. Lösungswort: INVESTITURSTREIT Papst und Kaiser stritten darum, wer die größere Macht hatte. Dabei ging es auch um das Recht, Bischöfe einzusetzen (= Investitur). Als Papst Gregor VII. Heinrich IV. aus der Kirche verbannte, reiste der zur Burg Canossa, um sich zu entschuldigen (= Canossagang). Später wurde eine Lösung für den Investiturstreit gefunden: Der Kaiser durfte anwesend sein, während der Papst die Investitur durchführte. Kriege im Namen der Religion … SB-Seiten 100–101, AH-Seite 48 Lösungen zu den Aufgaben Gründe dafür waren zum Beispiel religiöser Eifer, dass Sünden vergeben wurden, Abenteuerlust, Beutegier … Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Beschreiben (allgemein) Das Bild zeigt die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer. 2. Beschreiben (genau) Das Bild stellt die belagerte Stadt Jerusalem dar, die eben gestürmt wird. Man sieht eine Mauer, viele Türme und ein teilweise geöffnetes Gittertor. Links von der Stadt deuten Bäume und Gras eine Landschaft an, in der eine Gruppe von Menschen mit Heiligenschein (= die Apostel) knien (= beten). In der Mitte sind gerüstete Ritter des Kreuzzugsheers gerade dabei, die Stadtmau- er zu überwinden. An den Fahnen und Wappen, die sie tragen, ist zu erkennen, dass sie aus verschiedenen Reichen kommen. Große Steine fliegen rechts im Bild wie Kanonenkugeln auf die Mauern und Türme der Stadt zu. Im oberen Teil des Bildes treten Teile einer Kirche hervor, in denen die Passion Christi zu sehen ist. Ganz links verrät Judas Christus, woraufhin dieser gegeißelt wird, Christus trägt das Kreuz, wird gekreu- zigt und sein Leichnam vom Kreuz abgenommen. 3. Erklären und interpretieren Diese historische Bildquelle ist eine Buchmalerei aus dem 14. Jhd. Sie soll an die Eroberung Jerusalems 5. 6. AH 1. 2. TB Der Investiturstreit Heinrich IV. Papst Gregor VII. will alleine bestimmen, wer Bischof wird setzt trotzdem Bischöfe ein spricht den Kirchenbann aus hat Angst vor einer Absetzung Gang nach Canossa (1076): Heinrich entschuldigt sich Gregor hebt den Kirchenbann auf Einigung 1122: Papst führt Investitur durch, Kaiser ist anwesend MT SB 1. 2. Längsschn i t te und Vergle i che 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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