Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

44 Auch im antiken Ägypten, Griechenland und Rom glaubten die Menschen an viele Göttinnen und Götter. Judentum, Christentum und Islam sind Weltreligionen, in denen nur an einen Gott geglaubt wird. Macht und Religion SB-Seiten 96–97, AH-Seite 46 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösungen (Beispiel) Die Menschen glaubten, dass Gott ihr Leben vorherbestim- men könnte. Deshalb glaubten sie auch, dass Gott bestimmte, welche Stellung sie in der Gesellschaft einnehmen durften und ob sie als reiche Adelige oder arme Bauern leben mussten. Einhaltung der Gebote und Vorschriften der Religion, gottgefälliges Leben (= tun, was Gott gefällt), Leben in einem Kloster, Spenden für die Armen und Kranken, Kauf von Reliquien, Pilgerreisen zu Wallfahrtsorten 1. „Du arbeite“ = Tu labora (unten) 2. „Du (flehe) bete“ = Tu (supplex) ora (oben links) 3. „Du beschütze“ = Tu defende (oben rechts) Individuelle Lösungen (Beispiele) Die Menschen im Mittelalter glaubten, dass ihr Leben von Gott vorherbestimmt wurde. Die Vertreter der Kirchen predigten auch, dass die Einteilung der Menschen in Stände, in Arme und Reiche, in Mächtige und Schwache so von Gott gewollt war. Eine Verbesserung der eigenen Situation war also kaum möglich. Papst Franziskus hingegen predigt, dass man den Armen und Notleidenden helfen soll, um ihre Situation zu verbessern. Individuelle Lösungen (Beispiele) Mögliche Strafen (von links oben nach rechts unten): Verbrennen (Tod am Scheiterhaufen); Erhängen (Tod am Galgen); Ertränken oder an den Pranger binden; Blenden (Augen zerstören); Ausweiden (Gedärme herausschnei- den); Rädern (mithilfe eines Wagenrades wurden, oft von den Beinen aufwärts, die Knochen gebrochen, bis der Tod eintrat); Haare abschneiden; Auspeitschen mit einer Rute; Köpfen, Hand abschlagen Individuelle Lösungen (Beispiele) Wer pflegte die Kranken? Was passiert, wenn jemand stirbt? Wer lebte in einem Kloster? Wie sind Nonnen und Mönche gekleidet? Individuelle Lösungen (Beispiele) Wie kommt man in den Himmel? Gibt es eine gottgewollte Ordnung? Wo war der Platz des Menschen im Mittelalter? Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen (Beispiel) Mögliche Zusammenfassung: Der Stadtchronist berichtet, dass im Jahr 1349 Mitglieder der Geißler-Sekte nach Speyer kamen. Die Mitglieder dieser Sekte glaubten, dass Gott sehr erzürnt über die Sünden der Menschen gewesen sei und die Welt daher vernichten wollte. Nur die Bitten Marias und einiger Engel stimmten ihn milder. Er verlangte aber, dass sich die Gläubigen 34 Tage auf eine Pilgerreise begeben und sich dabei selbst geißeln sollten. Der Chronist beschreibt, wie sich die Sektenmitglieder auf dem Platz vor dem Münster selbst geißelten, ihre Gebete dabei sprachen und am Ende die Stadtbewohner aufforderten, sich ihnen anzuschlie- ßen. 200 Einwohner sollen sich der Sekte angeschlossen haben. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: Geißler = Gruppe von Christen, die sich aus Buße wegen ihrer Sünden selbst geißelten; Brachmonat = etwa heutiger Juni, zur Zeit der Dreifelderwirtschaft begann in diesem Monat die Bearbeitung der Brache; Prozes- sion = religiöses Ritual, feierlicher Aufzug einer Menschengruppe, meist zu Fuß; Zeremonie = feierliche Akt mit einem festgelegten Ablauf 2. Personen, Orte, Daten: keine Person namentlich genannt, Speyer, Brachmonat (entspricht dem heutigen Juni) 1349 3. Zusammenfassung: Der Stadtchronist von Speyer beschreibt die Ankunft von Mitgliedern der Geißler-Sekte in Speyer im Jahre 1349. Der Chroniktext stammt aus dem 17. Jhd. Er berichtet, dass Gott die Welt vernichten wollte, weil die Menschen in Sünde lebten. Auf Bitten Marias und einiger Engel ließ er sich umstimmen. Dafür verlangte er aber, dass die Menschen Buße tun. Jeder sollte 34 Tage umherziehen und sich dabei selbst geißeln. In seinem Bericht beschreibt er, wie die 200 Sektenmitglie- der sich selbst geißelten und am Ende die Stadtbewoh- ner aufforderten, sich ihnen anzuschließen. 4. Adressat: Der Text ist für Leute, die etwas über die Geschichte der Stadt Speyer wissen möchten. 5. Informationen über Verfasserin/Verfasser: Aus dieser Quelle erfährt man nichts über den Verfasser, nur in der Erklärung zur Quelle. Der Verfasser war Christoph Lehmann, Stadtchronist von Speyer im 17. Jhd. 6. Absicht der Verfasserin/des Verfassers: Er wollte historische Ereignisse aufschreiben. Vielleicht sollte mit diesem Text die Bevölkerung daran erinnert werden, ein gottgefälliges Leben zu führen. SB 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. AH 1. TB Macht und Religion Angst vor der Strafe Gottes Die Religion bestimmte das Leben der Menschen. gottgefälliges Leben Angst vor Hölle und Teufel Leben im Kloster Almosen, Wallfahrten Verfolgung von Andersgläubigen Längsschn i t te und Vergle i che 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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