Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

40 Im Jahr 976 wurde der Babenberger Leopold I. mit einer Mark (= Grenzgebiet) an der Donau belehnt. Daraus entwickelte sich durch Gebietserweiterungen das heutige Österreich. Unter Heinrich II. „Jasomirgott“ wurde Österreich durch das Privilegium Minus zu einem Herzogtum. 1246 starb der letzte Babenberger Friedrich II. in einer Schlacht gegen Ungarn. Damit endete die Herrschaft der Babenberger. Die Habsburger kamen und blieben SB-Seiten 86–87, AH-Seite 42 Lösungen zu den Aufgaben Im Hochmittelalter wählten meist sieben Kurfürsten den deutschen König. Drei waren Kirchenfürsten, vier waren weltliche Herrscher. König Ottokar von Böhmen wollte seine Hausmacht vergrößern. Er heiratete nach dem Tod des letzten Babenbergers dessen Schwester, Margarete. Damit wollte er sich seinen Anspruch auf das Erbe der Babenberger sichern. Rudolf, der deutscher König war, forderte aber das Lehen von Ottokar zurück, Deshalb kam es zum Krieg. Unter Hausmachtpolitik versteht man den Versuch, seinen Besitz und seine Macht für seine Familie („Haus“) zu vergrößern. Das geschah durch Kauf, Erbschaft, Heirat oder auch Krieg. In der Schlacht auf dem Marchfeld 1278 besiegte Rudolf von Habsburg den Böhmenkönig Ottokar. Als deutscher König hatte er das Recht, Lehen an seine Söhne zu vergeben. 1382 wurde Triest habsburgisch. Damit erhielt Österreich einen Zugang zum Mittelmeer. Lösungen zu den Übungen Methode „Geschichtskarte lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Thema, Orientierung, Zeit Zugewinne an Ländern und Verluste der Habsburger bis um 1500. Es handelt sich dabei um eine geschichtliche Darstellung, in der versucht wird, die Erwerbungen der Habsburger zu rekonstruieren. 2. Einzelheiten erfassen Die Grenzen des heutigen Österreichs sind schwarz gezogen. Laut Legende sind die Gebiete der Habsbur- ger in und um das heutige Österreich bis zum Jahr 1282 in oranger Farbe gehalten. Es handelt sich um Teile von Oberösterreich, Niederösterreich, der Steiermark und des heutigen Sloweniens sowie verstreute Besitztümer Süddeutschlands und der Schweiz. Von 1335 bis 1504 kamen Kärnten, Krain, Tirol, Vorarlberg und Teile Italiens dazu. Besitztümer in der Schweiz, darunter die Habichtsburg, gingen verloren. 3. Karte „kritisch“ lesen Es wurden in dieser Karte nur die heutigen österreichi- schen Staatsgrenzen eingezeichnet. Andere heutige Grenzen sind nicht angegeben. Bei der Basiskarte handelt es sich vermutlich um einen Ausschnitt aus einer aktuellen europäischen Karte. Die verschiedenen Flächenfarben versuchen, einen historischen Prozess bildhaft deutlich machen. Die Farbgebung geht chronologisch von dunkel nach hell und wieder dunkel (dunkelorange – hellorange – hellgrün – dunkelgrün). Vermutlich wurden viele verschiedene Quellen oder andere Geschichtsbücher verwendet, um diese Karte zu zeichnen. Wann die Karte gezeichnet wurde, ist nicht angegeben. Individuelle Lösungen (Beispiele) Rudolf I. von Habsburg: Ich wurde 1273 zum deutschen König gewählt. Mein größter Gegner war Ottokar II. von Böhmen. 1278 konnte ich ihn in der Schlacht auf dem Marchfeld besiegen. Ich belehnte meine Söhne mit den Herzogtümern Österreich und Steiermark. Mein Stammsitz ist die Habsburg. Ich und meine Nachkommen wollen die Hausmacht unserer Familie stärken. Ottokar II. von Böhmen: Ich war ein mächtiger Herrscher in Europa. Ich wollte deutscher König werden, doch die Kurfürsten wählten Rudolf von Habsburg. Sie wollten einen Schwächeren als deutschen König haben. Ich nahm nach dem Aussterben der Babenberger Österreich in Besitz und heiratete die Schwester des letzten Babenbergers, Margarete, um meinen Anspruch zu rechtfertigen. In der Schlacht auf dem Marchfeld wurde ich von Rudolf besiegt. Nach dem Aussterben der Babenberger nahm König Ottokar von Böhmen ihr Land in Besitz. 1273 wählten sieben Kurfürsten Rudolf von Habsburg zum neuen deutschen König. Er forderte Ottokar auf, die Babenber- gergebiete zurückzugeben. Es kam zu einem Krieg, in dem Ottokar sein Leben verlor. Rudolf belehnte seine Söhne mit Österreich und der Steiermark. Damit begann die Herrschaft der Habsburger. Sie dauerte bis 1918. TB Österreich – der Beginn 976 Babenberger Leopold I. wird mit der Mark an der Donau belehnt. 996 Ostarrichi-Urkunde 1156 „Privilegiumminus“ Österreich → Herzogtum 1192 Erwerbung der Steiermark 1246 Mit Herzog Friedrich II. endete die Herrschaft der Babenberger. MT SB 1. 2. 3. 4. AH 1. 2. TB Die Habsburger kamen und blieben 1363 kam Tirol zu Österreich, außerdem Teile des heutigen Vorarlbergs. 1282 belehnte Rudolf von Habsburg seine Söhne mit Österreich und der Steiermark. 1335 erbten die Habsburger Kärnten und Krain. MT Das Mi t telalter 3 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des V rlags öbv

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