Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

37 Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen Hinweis: Die Übungen dieser Seite sind ein Beitrag zur Politischen Bildung mit dem Ziel, vom Vorurteil zum begründeten (Teil)-Urteil (Urteilskompetenz) zu gelangen. In drei Schritten werden Eigenschaftszuordnungen zu Gruppen zuerst festgemacht, dann überprüft, woher diese Meinungen stammen und schließlich am Einzelbeispiel geprüft. Wichtig ist, dass durch das Vergleichen der Zuordnungen, das Feststellen von Unterschieden und der Diskussion darüber ein Bewusstsein über die Entstehung von Vorurteilen angebahnt wird. Zur städtischen Oberschicht gehörten die Mitglieder von Adels- und reichen Kaufmannsfamilien. Die Mittelschicht bildeten die Handwerker- und Händlerfamilien. Zur Unterschicht gehörten Menschen, deren Berufe kein Ansehen besaßen. Handwerker schlossen sich in Zünften, Händler in Gilden zusammen. Diese regelten die Arbeitszeit, die Löhne und die Ausbildung ihrer Mitglieder. Die jüdische Bevölkerung erhielt kein Bürgerrecht und wurde ausgegrenzt. Sie handelte mit Waren und verlieh Geld. Dadurch war sie für die Wirtschaft sehr wichtig. Pest und Höllenstrafen SB-Seiten 80–81, AH-Seite 39 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösungen (Beispiele) (A) Wovor hatten die Menschen im Mittelalter Angst? Warum fürchteten sich die Menschen vor Gott? (B) Was war die gefährlichste Seuche des Mittelalters? Wann brach die Pest aus? Wo brach die Pest aus? (C) Wie verbreitete sich die Pest in Europa? Welche Folgen hatte die Pest in Europa? (D) Wem gab man die Schuld für die Nöte der Zeit? Wie ging man im Mittelalter mit Katastrophen um? Die Menschen fürchteten sich vor Gott und dem Teufel. Sie fürchteten sich vor allen Erscheinungen der Natur, die sie sich nicht erklären konnten. Oft beschuldigten sie Angehörige von Minderheiten, zum Beispiel Menschen, die nicht an Gott glaubten, an Naturkatastrophen oder Krankheiten Schuld zu sein. Sie bestraften die Beschuldig- ten grausam und hofften, dadurch Gottes Zorn zu besänftigen. Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Beschreiben (allgemein) Auf dem Bild ist eine Szene aus der Hölle dargestellt. Teufel oder Dämonen mit hässlichen Gesichtern und Flügeln sieden Menschen in riesigen Kochtöpfen oder quälen sie. 2. Beschreiben (genau) Die Menschen, die in diese Hölle gekommen sind, sind alle nackt dargestellt. Im riesigen Kochtopf, der sich im Vordergrund des Bildes befindet, schwimmen sie im kochenden Wasser. Vier Teufel oder Dämonen drücken sie mit Stangen unter Wasser. Ganz vorne im Kochtopf steht ein riesiger, schwarzer Dämon mit Hörnern. Er hat drei Mäuler. Aus jedem Maul hängen blutige Teile von Menschenkörpern. Er hält zwei weitere Menschen in seinen Händen. Im Hintergrund links sieht man einen nackten Men- schen, der am Boden liegt. Ein Dämon gießt ihm eine heiße Flüssigkeit in den Mund. Im Hintergrund rechts steht ein weiterer Kochtopf, der mit nackten Menschen voll ist. Ein Dämon schürt das Feuer, zwei weitere Dämonen bewachen die Menschen im Kochtopf. 3. Erklären und interpretieren Das Bild ist ein Ausschnitt eines Gemäldes von Fra Angelico und entstand um 1431. Es handelt sich um eine mittelalterliche Bildquelle. Für die Menschen damals war es eine Darstellung/Vorstellung vom möglichen „Leben in der Hölle“. Es soll den Menschen die Qualen der Hölle deutlich machen und zeigen, was passiert, wenn sie sich nicht an die Gebote der Kirche halten. Das Bild wurde sehr wahrscheinlich von Mitgliedern der katholischen Kirche in Auftrag gegeben. Heute befindet es sich im Museo di San Marco in Florenz. Handelsschiffe brachten die Pest nach Sizilien. Von dort breitete sie sich über ganz Europa aus. Bis 1340 nahm die Bevölkerung in Europa stark zu. Zwischen 1340 und 1440 sank die Bevölkerung um fast ein Drittel. Methode „Historische Fragen stellen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) • Wovor hatten die Menschen im Mittelalter große Angst? Vor Gefahren, denen die Menschen im Mittel- alter ausgesetzt waren: Erdbeben, Überschwemmun- AH – 1. 3. – TB Politik in der mittelalterlichen Stadt im Stadtrat vertreten Kaufleute (Gilden) Handwerker (Zünfte) im Stadtrat nicht vertreten Adelige Reiche Jüdinnen und Juden Frauen „unehrliche Leute“ Stadtherr verleiht Stadtrecht MT SB 1. 2. 3. 4. 5. 3 Das Mi t telalter N r zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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