Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

36 z.B. Florenz/Mailand/Venedig – Innsbruck – Augsburg – Nürnberg – Leipzig – Magdeburg – Hamburg – Lübeck Belgrad – Ofen – Wien – Regensburg – Nürnberg – Braunschweig – Hamburg – Lübeck Wichtige Seewege: z.B. Hamburg – Bergen, Hamburg – Boston 3. Karte „kritisch“ lesen Auf der Karte werden keine Staatsgrenzen gezeigt. Das ist zum Verständnis aber nicht unbedingt notwendig. Andere Karten könnten andere See- und Landwege als wichtiger hervorheben. Die Karte zeigt sehr viel Information auf sehr engem Raum. Fall 1: Landweg: Köln –Bremen – Lübeck; Seeweg: Lübeck – Riga; Landweg: Riga – Nowgorod – Moskau Im Rheingebiet könnten Leder und Pelze aus Russland verkauft werden. Fall 2: Heringe in Lübeck kaufen, da das Salz aus Lüneburg rasch angeliefert werden kann, ebenso das Holz für die Fässer aus Stockholm. Der anschließende Transport nach Krakau kann auf dem Landweg durchgeführt werden. In der Nähe von alten Römersiedlungen, Burgen, Flussübergängen, Bischofssitzen und Klöstern entstanden ab dem 11. Jahrhundert Städte. Stadtbürgerin oder Stadtbürger konnte nur sein, wer ein Grundstück, ein Haus und Vermögen hatte. Die wichtigsten Merkmale einer mittelalterlichen Stadt waren die Stadtmauer, die Kirche, das Rathaus und der Marktplatz mit Pranger. Reichtum und Elend SB-Seiten 78–79, AH-Seite 38 Lösungen zu den Aufgaben In den ersten Jahren konnten nur Adelige und reiche Kaufleute im Stadtrat Mitglied werden. Später waren auch Handwerker und Händler vertreten. Es waren Menschen, die einen Beruf ausübten, der kein Ansehen hatte. Das waren Henker, Totengräber, Bettlerin- nen und Bettler, Spielleute und Gauklerinnen und Gaukler sowie Goldgrübler. Die Zünfte regelten alle Angelegenheiten der Handwerker und ihrer Familien: Arbeitszeit, Ausbildung, Lohn, Preise, Versorgung der Kranken und Alten. Die Gilden regelten diese Angelegenheiten für die Händler. Reihenfolge in 1: Schuster (1), Bäcker (4), Fleischhauer (3), Schmied (2) Individuelle Lösungen (Beispiel) Die Jüdinnen und Juden waren von der Gemeinschaft der Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ausgeschlossen und zählten daher zu den Außenseiterinnen und Außen- seitern der städtischen Gesellschaft. Sie mussten in eigenen Stadtvierteln leben und besondere Kleidung tragen, an der sie sofort zu erkennen waren. Jüdinnen und Juden mussten hohe Steuern bezahlen, durften aber keinen Grundbesitz erwerben und erhielten daher kein Bürgerrecht. Sie waren nicht im Stadtrat vertreten. Ihren Lebens­ unterhalt verdienten sie als Händler oder Geldverleiher. Menschen, die Schulden hatten, erfanden Anschuldigun- gen gegen die jüdischen Geldverleiher. Wegen dieser erfundenen Verbrechen wurden viele jüdische Menschen zum Tode verurteilt. Die Schuldbriefe mussten danach nicht mehr bezahlt werden. Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Beschreiben (allgemein) Auf dem Bild sieht man drei Personen vor einem Stadttor. Das Stadttor ist zwischen zwei Türmen. Ein Mann steht vor dem Stadttor. Zwei Personen kommen auf diesen Mann zu. 2. Beschreiben (genau) Eine dieser Personen hält eine Ratsche (ein Gerät, das Lärm macht) in der einen Hand und ein Gefäß in der anderen Hand. Er trägt ein Kleid, das bis zu den Knöcheln reicht. Darüber trägt er eine Jacke. Die andere Person geht auf Krücken. Sie hat am linken Bein eine Verletzung. Diese Person trägt keinen Hut und nur ein rockartiges Gewand, das bis zu den Knien reicht. Der Mann vor dem Stadttor trägt ein Kleid, das wie ein Mantel mit Kapuze aussieht. Er macht eine abwehrende Haltung (er verweigert den beiden den Eintritt in die Stadt). Der Hintergrund des Bildes sieht aus wie eine Wandtapete. 3. Erklären und interpretieren Das Bild stammt aus dem 13. Jahrhundert und war ursprünglich eine Buchillustration. Der Titel des Bildes lautet „Leprakranken mit Ratsche wird der Zutritt zur Stadt verwehrt“. Das Bild soll möglicherweise deutlich machen, dass Personen, die eine ansteckende Krankheit hatten, durch die Ratsche schon von weitem alle anderen Menschen warnen sollten. Lepra war eine ansteckende Krankheit und deshalb sollte der Kontakt mit Kranken vermieden werden. Den Auftrag für diese Buchmalerei könnten Bewohne- rinnen und Bewohner einer Stadt gegeben haben, um alle anderen aufzuklären, wie man sich Menschen mit einer ansteckenden Krankheit gegenüber verhält. 2. TB Städte entstanden … in der Nähe von … ehemaligen Römersiedlungen Burgen Bischofssitzen Klöstern Brücken und Flussübergängen MT SB 1. 2. 3. 4. 5. Das Mi t telalter 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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