Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

32 Cerruti und wurde im 14. Jahrhundert angefertigt. Es handelt sich um eine mittelalterliche Bildquelle. Vielleicht wird hier die Hausherrin gezeigt, wie sie Kleider und Stoffe aus Seide begutachtet und vom Händler beraten wird. Das Bild wurde wahrscheinlich von der reichen Bürgersfamilie Cerruti in Auftrag gegeben und dient zur Illustration eines unbekannten Textes. Lösungen zu den Übungen 34 Mitsprache durch Bildung? Verbinde zuerst mit einem Bleistift die zusammengehörigen Texte und Bilder zu den Themen Moschee, Zähneputzen, Seife und Astronomie. Kennzeichne anschließend jede Gruppe mit einer anderen Farbe. h Formuliere anschließend einen kurzen Text über arabische Kulturleistungen. h 1. 2. Der türkische Architekt Sinan vollendete 1557 den Bau der Suleyman- Moschee in Istanbul. Seife wird in Europa seit rund 300 Jahren regelmäßig verwendet. Muhammad ibn Zakariya Al-Razi, ein persischer Wissenschaftler, der 925 starb, schrieb in einem seiner zahlreichen Bücher auf, wie man Seife herstellt. In Europa konnten sich nur Reiche die teure Seife als Luxusgut aus dem Orient leisten. Schon vor 1500 Jahren putzten sich Menschen in Indien und im Orient die Zähne mit Miswak. Omar Khyayyam errechnete, dass ein Jahr 365,242198 Tage hat. Moderne Forschungen haben ergeben, dass die Zweige und Wurzeln des Arak- baumes (Miswak) die Gesundheit der Zähne fördern. Abu Raihan al-Biruni (973–1050) war ein bedeutender islamischer Gelehrter im heutigen Iran. Astronomie (Sternkunde), Mathematik, Geometrie, Erdkunde, Physik – er kannte sich in den meisten Wissenschaften seiner Zeit sehr gut aus. Er wusste bereits, dass die Erde Kugelform hat und sich um sich selbst dreht. Den Erdumfang errechnete er mit großer Genauigkeit. Die warme, rußige Luft in der Moschee leitete Sinan in einen kleinen Raum. Dort wurde der Ruß ge- sammelt, um Tinte zum Schreiben herzu- stellen. In Europa ist das Zähneputzen seit ungefähr 200 Jahren allgemein üblich. Sinan lenkte durch seine Bauweise die Luft- ströme in der Moschee so, dass die Gläubigen auch bei geschlossenen Fenstern immer frische Luft hatten und der Ruß der Kerzen und Öllampen die Wände nicht schwärzte. Das Mittelalter 3 zu Bausteine 2: seiten 70–71 Individuelle Lösungen (Beispiele) Arabische Kulturleistungen waren im Mittelalter den europäischen weit überlegen. Wissenschaftler aus Europa reisten in den Orient, um von ihren arabischen Kollegen zu lernen, denn diese konnten bereits die Kugelgestalt der Erde beweisen, den Erdumfang erstaunlich genau berechnen und Moscheen so bauen, dass sie klug belüftet wurden. Seife war ein teures Luxusgut, das im Orient hergestellt und nach Europa exportiert wurde. Zum Zähneputzen verwenden die Menschen im Orient seit 1500 Jahren Miswak. In den städtischen Schulen wurden die Kinder der reichen Familien ausgebildet. Ab dem 12. Jahrhundert entstanden in ganz Europa Universitäten. Viele Erkenntnisse wurden von arabischen Gelehrten übernommen. Burgen, Ritter, edle Frauen SB-Seiten 72–73, AH-Seite 35 Lösungen zu den Aufgaben Die Ritter erhielten vom König Land und von den darauf lebenden Bauern und Handwerkern Abgaben. Damit konn- ten sie sich ihr Leben und ihre Ausrüstung leisten. In den Büchern wird deshalb vor allem von edlen Rittern erzählt, weil der edle Ritter, der Schwache schützt und fair und ehrlich ist, das Ideal war. Alle Ritter sollten so sein. Raubritter zerstörten mit ihren Gewalttaten das gute Image der Ritter. Der Ausdruck hängt mit „Herold“ zusammen (= der sich mit Wappen gut auskannte). Hinweis: Wappen – Waffen. Die Zeichen waren ursprünglich auf den Schilden der bewaffneten Ritter. 7 3 2 1 6 8 9 5 10 4 AH 1. 2. TB Bildung und Kultur Städtische Schulen Schulbildung für die Kinder von Reichen, Kaufleuten und Handwerkern Universitäten ab dem 12. Jahrhundert Pflicht: „Sieben Freie Künste“ MT SB 1. 2. Das Mi t telalter 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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