Bausteine Geschichte 2, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

13 In Ägypten wurden Pharaoninnen, Pharaone und Reiche für ein Leben nach dem Tod mumifiziert. Das dauerte etwa 70 Tage. Alle Organe, bis auf das Herz, wurden entfernt. Die Leiche wurde in Salz gelegt und getrocknet, einbalsa- miert und mit Leinen umwickelt. Die Ägypterinnen und Ägypter glaubten, dass ein Totengericht darüber entschei- de, ob Tote im Jenseits weiterleben dürfen oder nicht. Bilder erzählen Geschichte(n) SB-Seiten 32–33, AH-Seite 16 Lösungen zu den Aufgaben Die Bilder in den Grabanlagen dienten dazu, das fromme Leben der Verstorbenen zu zeigen. Die dargestellten Gegenstände sollten ihnen ein angenehmes Leben im Jenseits ermöglichen. Individuelle Lösungen (Beispiele) Geopfert werden Rinderbein (Fleisch), Geflügel, Früchte, Blumen, … Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiele) zu 2: Ein Opfer an die Götter wird vorbereitet 1. Beschreiben (allgemein) Das Relief zeigt ein Ehepaar vor einem vollen Opfer- tisch. Ein Sohn des Paares bringt noch einen Rinder- schenkel. In der Mitte ist das Bild durch einen Stab geteilt, den der Mann links davon hält. Hinter ihm steht seine Frau mit einer Lotosblume in der Hand. Zwischen ihnen befindet sich ein Kästchen, auf dem Krüge stehen, und darüber hängt vielleicht ein Bild, es könnte aber auch ein Korb sein. Rechts vom Stab ist der volle Opfertisch mit den vielen Gaben, eine Gans ist klar zu erkennen, dann Obst und Gemüse. Unter dem Opfertisch stehen eine Räucher- schale und ein Gefäß. 2. Beschreiben (genau) Das Bild hat vier Teile. Die beiden mittleren Teile zeigen den Mann und den Opfertisch, die äußeren Teile links und rechts seine Frau (links) und den Sohn (rechts). Alle Personen sind gleich groß und schauen auf den Opfertisch. Die Frau hat lange schwarze Haare, ein hellgrünes, glattes, langes Kleid und eine Lotosblume in der Hand. Die Männer mit kurzen schwarzen Haaren tragen Halsschmuck und einen kurzen weißen Schurz (Rock). Der Stab des Mannes deutet auf seine Führungsrolle hin. 3. Erklären und interpretieren Über diese historische Quelle wissen wir wenig. Sie stammt aus der frühen 12. Dynastie (etwa 2000 v. Chr.). Das Bild befindet sich auf einem Kalkstein, 44 cm hoch und 77,2 cm breit und befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien. Mit dem Bild soll wahrscheinlich die Frömmigkeit der Familie dargestellt werden, die den Gottheiten Opfer bringen. Wahrscheinlich hat die Familie das Bild selbst in Auftrag gegeben und für ihr Grab malen lassen. Die Lotosblüte in der Hand der Frau deutet auf eine Bitte an die Götter um ein Leben im Totenreich hin. Die Lotosblüte ist das Symbol für die Wiedergeburt. Sehen sollten das Bild die Götter: Das Opfer sollte sie dazu bringen, den Toten das Leben im Totenreich zu gewähren. zu 3: Ein Opfer an Buddha 1. Beschreiben (allgemein) Zwar klein, aber im Mittelpunkt ist der Vogel, der vom Familienvater einem Opferpriester (Mönch?) entgegen- gehalten wird. Ein zweites Opfertier, ein Schaf, steht unter dem Vogel. Hinter dem Familienvater knien zwei Kinder, dahinter stehen zwei Frauen. Links steht der Mönch, der die Opfergaben mit offenen Händen entgegennimmt. Die Personen befinden sich in einem blauen Raum mit einem Altar, auf dem eine Figur steht. 2. Beschreiben (genau) In einem blauen Raum, mit rot-gelben Fliesen am Boden, steht links ein Mann, der das Opfertier entge- gennimmt. Er hat eine gelbe Kappe auf, einen langen weißen Bart und einen roten Mantel mit einem Gürtel, an dem ein Sack hängt. Darunter sieht man grüne Strümpfe. Er steht neben einem Altar aus Stein, auf dem auf einer blauen Säule eine Figur steht. Der opfernde Mann hält dem Mann links einen Vogel als Opfergabe entgegen und bringt wahrscheinlich auch das Lamm mit. Er hat einen gelben Mantel mit einem braunen Gürtel an und kniet, so wie die beiden Kinder hinter ihm. Auch er hat einen langen, weißen Bart und eine Haube auf. Die Kinder sind hellblau und TB Leben nach dem Tod Die Ägypterinnen und Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tod. Eine Vorbereitung auf dieses Leben war notwendig. Der Leichnam musste unversehrt bleiben, weil die Seele den Körper brauchte. Pharaonen und ihre Familien sowie sehr reiche Menschen wurden deshalb mumifiziert . Das Totengericht Der Tote wird vor Anubis geführt. Das Herz des Toten wird gewogen , das Ergebnis aufgeschrieben. Das Herz ist leicht . Der Tote hat ein ehrliches Leben geführt und darf im Totenreich weiterleben . Das Herz ist zu schwer . Der Tote hat ein sündiges Leben geführt. Der Tod ist endgültig . MT SB 1. 2. 3. NACHR I CHTEN AUS DER VERGANGENHE I T 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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