Bausteine Geschichte 4, Arbeitsheft

47 Erinnerungspolitik Beschreibe die Bilder so genau wie möglich und stelle fest, wie sie auf dich wirken. p Prüfe nach der Methode „Internet-Recherche“ auf Seite 128 im Schulbuch Bausteine 4. Präsentiere die Geschichte des Platzes und seiner Denkmäler und Gebäude. Erörtere, wie sich die Einstellung der Bevölkerung gewandelt hat und welche Probleme mit dem Platz bestehen. hp Erkläre, warum die Ausstellung zu einer politischen Diskussion führte. Finde heraus, was in Österreich über die Ausstellung noch in Erinnerung ist. hp „Herr Heer, haben Sie vor der Erö˜nung auch nur ansatzweise geahnt, welche Riesendiskussion die Wehrmachtsausstellung auslösen würde? Nein. Wir haben damit nicht gerechnet. Wir hatten die Ausstellung zunächst auch nicht als Wanderausstellung oder für ein großes Publikum geplant, sondern für Wissenscha‹ler. Aber weil in der Wehrmacht 19 Millionen Mann waren, ein Drittel der Bevölkerung, fühlte sich plötzlich eine ganze Generation angegri˜en. Söhne diskutierten mit ihren Vätern, es brach ein Kampf in den Familien aus. Und mit Beginn der Ausstellung in München 1997, wo die CSU die Erö˜nung boykottierte, ºng die politische Diskussion an. In Bremen danach ja auch.“ Quelle: Interview mit dem Historiker Hannes Heer 2016 (Weser Kurier vom 21.1.2016) Hannes Heer organisierte von 1995–1999 eine „Wehrmachtsausstellung“, in der der Genozid an der Bevölkerung in eroberten Gebieten im Zweiten Weltkrieg das Thema war. In dieser Ausstellung wurden Soldaten als Täter gezeigt. Die Ausstellung wurde damals scharf kritisiert: wegen des Inhaltes und weil auch Bilder falsch beschriftet waren. Die Organisatorinnen und Organisatoren hatten nicht genau genug recherchiert. Ihre Darstellung der Ereignisse war teilweise falsch. 1999 wurde eine verbesserte Ausstellung präsentiert. Weil es so viele Proteste gegen die erste Ausstellung gegeben hatte, und sich so viele ehemalige Soldaten sehr aufgeregt hatten, wurden in der zweiten Ausstellung eher „Taten ohne Täter“ gezeigt. Carolin Henkenberens hat den Historiker interviewt. 1. 2. 3. Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck (Fotos, 2015, 2011) Auf dem Eduard-Wallnöfer- Platz stehen sowohl ein „Befreiungsdenkmal“ (links) als auch ein Jüdisches Mahnmal (rechts). Das Befreiungsdenkmal wurde auf Kosten der französischen Besatzungsmacht von 1946–1948 erbaut. Das Jüdische Mahnmal wurde 1997 vom Land Tirol errichtet. 6 E I NE GESEL LSCHAF T VERÄNDERT S I CH zu Bausteine 4: Seiten 94–95 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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