Bausteine Geschichte 3, Arbeitsheft

37 Einigkeit macht stark Ein Rollenspiel Die Arbeiter der Gießerei erfahren bei Antritt ihrer Schicht, dass ihre Löhne um fünf Prozent gekürzt werden. Empört ziehen Arbeiter zur Villa des Fabrikanten. Alles ist jetzt möglich – von der Wiederaufnahme der Arbeit über einen Streik bis hin zur Gewaltanwendung. Stellt die Szene auf dem Gemälde in Form eines Rollenspiels nach. Schlüpft in die Rollen der dargestellten Personen. Die Rollenkarten geben Anregungen. hp 1. Rollenkarte: Fabrikant Die aktuelle Lage des Unternehmens macht Einsparungen notwendig. Die Produktionskosten sind zu hoch und die Konkurrenz ist groß. Die Aufträge sind in den letzten Monaten zurückgegangen. In der Stadt suchen viele Arbeiter eine Beschäftigung. Sie wären sicherlich auch dazu bereit, für einen noch geringeren Lohn zu arbeiten. Dennoch möchte er einen Streik verhindern. Er versucht deshalb, die Arbeiter zu beschwichtigen. Rollenkarte: Steinwerfer Er hat sich in der Vergangenheit viel gefallen lassen: längere Arbeitszeiten, kürzere Pausen, höhere Geldstrafen für Verstöße gegen die Fabrikordnung. Er hat Frau und Kinder. Schon jetzt reicht das Geld nur für das Allernotwendigste. In ihm hat sich dadurch in den vergangenen Monaten viel Frustration angestaut. Diese schlägt nun in Aggression gegen die Unterneh- mensleitung um. Über die Konsequenzen denkt er in diesem Moment nicht nach. Rollenkarte: Ehefrau eines Arbeiters Die Nachricht von der bevorstehenden Lohnkürzung hat sich wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet. Als die Versammlung der Arbeiterschaft vor der Villa des Fabrikanten bekannt wurde, ist sie sofort herbeigeeilt. Sie will ihren Mann und dessen Kollegen dazu bewegen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Natürlich hält auch sie das Vorgehen der Unternehmensleitung für ungerecht. Aber wenn ihr Mann durch sein unbesonnenes Verhalten die Arbeit verliert oder gar im Gefängnis landet, kann sie die fünfköpfige Familie nicht mehr ernähren. Rollenkarte: Wortführer Er vertritt die Meinung der Mehrheit der Belegschaft. Die Kürzungen sind nicht hinnehmbar. Der Lohn reicht ohnehin kaum zum Überleben. Außerdem haben alle in den vergangenen Monaten hart gearbeitet. Es gab kaum Disziplinschwierigkeiten. Sein Trumpf: Er weiß, dass die Unternehmens­ leitung große Angst vor einem Streik hat. Sein Problem: Er ist sich nicht sicher, ob sich wirklich alle am Streik beteiligen würden. Viele haben möglicherweise Angst. Rollenkarte: Arbeiter Er ist in seiner Haltung noch unentschlos- sen. Gewalt gegen den Fabrikanten will er auf keinen Fall. Aber Streik? Auf der einen Seite ist er natürlich auch wütend. Er hat Verständnis für das Verhalten seiner Kollegen, die ja auch seine Freunde sind. Auf der anderen Seite war er mit seiner Arbeit in der Gießerei bisher sehr zufrieden. Auch den Lohn erhielt er immer pünktlich. Als einziger „Ernährer“ trägt er eine hohe Verantwortung gegenüber seiner Familie. D i e Neuze i t – Gesel lschaf t im Wandel 3 zu Bausteine 3: Seiten 76–77 Steinwerfer Arbeiter Vater mit Sohn Wortführer Ehefrau eines Arbeiters Mutter kleiner Kinder Fabrikant Sohn des Fabrikanten Arbeitsloser diskutierende Arbeiter Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Ve lags öbv

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