Bausteine Geschichte 4, Schulbuch

46 Das Gesicht des Krieges … … am Beispiel des Zweiten Weltkriegs Was Krieg wirklich bedeutet Das können wir uns nicht vorstellen. Bilder und Nachrichten in den Medien zeigen, welch unbeschreibliches Leid Kriege tausenden Menschen auch heute noch bringen. Oft werden Begriffe wie Heldentum und Ehre verwendet. Krieg bedeutet aber … …Tod, Zerstörung, Leid und Hass Am Ende des Zweiten Weltkriegs zählte man etwa 55 Millionen tote Soldaten, Zivilistinnen und Zivilisten. Sie fielen den weltweiten Kampfhandlungen, systematischen Verfolgungen, Vergewaltigungen, Bombardierungen und Vertreibungen zum Opfer. Weite Teile Ostasiens und Europas und unzählige Städte waren zerstört. Millionen Menschen hungerten. Hass und gegenseitiges Misstrauen aus dieser Zeit wirken bis heute nach. Kriege heute – ein Geschäft Zwischen 1945 und 2016 gab es weltweit über 220 Kriege. Die USA und viele Staaten Europas sind direkt oder indirekt an Kriegen auf anderen Kontinenten beteiligt. Die größten Waffenhersteller der Welt sind in den USA, Russland und einigen europäischen Staaten ansässig. Weltweit setzten die 100 größten Rüstungsunternehmen im Jahr 2014 Waffen im Wert von über 100 Milliarden Euro um. Die reichen Staaten sind abhängig von Rohstoffen wie Öl, Erdgas und Erzen. Sie mischen sich deshalb in Konflikte anderer Länder ein, weil sie deren Rohstoffe brauchen. Diese Industriestaaten sind auch bereit, Handelswege notfalls mit militärischen Mitteln zu sichern. A B C Krieg bedeutet (Foto, Häftlinge in einem Rüstungsbetrieb bei Dachau, Fotograf und Datum unbekannt) Ungefähr 20 Millionen Menschen gerieten während des Krieges in Gefangenschaft. Millionen starben in dieser. Viele wurden zur Arbeit gezwungen, da es aufgrund des Fronteinsatzes der Männer an Arbeitskräften mangelte. Krieg bedeutet (die deutsche Bevölkerung im Moselgebiet wird aus dem frontnahen Gebiet evakuiert, Propagandafoto, Fotograf Arthur Grimm, 1944) Wenn eine Bevölkerungsgruppe gezwungen wird, ihre Heimat zu verlassen, spricht man von Vertreibung. Kriege waren und sind häufig Anlass für solche Vertreibungen. Während des Zweiten Weltkriegs und unmittelbar danach wurden schätzungsweise 20 Millionen Menschen vertrieben oder mussten flüchten: Albanerinnen, Albaner, Chinesinnen, Chinesen, Deutsche, Jüdinnen, Juden, Karelier, Kurdinnen, Kurden, Polinnen, Polen, Tschetscheninnen, Tschetschenen, Ukrainerinnen, Ukrainer, Ungarinnen und Ungarn waren nur einige davon. 2 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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