Bausteine Geschichte 4, Schulbuch

35 AH S. 17 Lex i kon Genozid bedeutet Völkermord; lateinisch: genus = Volk, Abstammung; caedere = töten, ermorden Massaker nennt man einen besonders grausamen Massenmord. UNO (= United Nations Organization; Vereinte Nationen); wurde 1945 in San Francisco gegründet. Besondere Bedeutung hat der Sicherheitsrat mit 15 Mitgliedern, von denen fünf ständige Mitglieder mit besonderen Rechten sind (USA, Russland, VR China, Vereinigtes Königreich, Frankreich). Mithilfe von Sanktionen (Strafen) oder einem Heer von internationalen Soldaten („Blauhelmen“) soll der Frieden gesichert werden. Die Uneinigkeit der Mitgliedstaaten verhindert das aber immer wieder. 1 Gib in eigenen Worten wieder, was man unter einem Genozid versteht. Worin liegt der Unterschied zwischen Kriegsopfern und Opfern eines Genozids? A–B 1 (Lexikon) p 2 Erkläre, weshalb die UNO oder der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte bei der Erhaltung des Friedens nicht immer erfolgreich ist. A 2–3 (Lexikon) hp 3 Fasse zusammen, welche Folgen ein Genozid in einem Land haben kann. 4–6 p 4 Arbeite aus 4–5 und 6 heraus, warum das Zusammenleben nach solchen grausamen Ereignissen besonders schwer ist. p 5 Beschreibe, warum gerade ein gemeinsamer Hausbau ein Zeichen von Versöhnung sein kann. 6 p 6 Entwerft miteinander Vorschläge, wie eine Entwicklung zu einem Genozid verhindert werden könnte. C p Au f gab e n Folgen eines Genozids • Aus Nachbarn werden Feinde. • Vertriebene Überlebende müssen sich anderswo eine neue Existenz aufbauen. • Die geflohene Bevölkerung findet nur schwer anderswo Unterkunft und Arbeitschancen. • Die grausamen Erlebnisse sind oft kaum zu verarbeiten. • leere Häuser, unbewirtschaftete Felder, Zerstörungen • „Freie“ Häuser und Geschäfte werden von den Täterinnen und Tätern in Besitz genommen. • Rückkehrende müssen mit den Täterinnen und Tätern zusammenleben. 4 Quelle: Ein Bericht aus Ruanda (aus einem Zeitungsbericht der Badischen Zeitung vom 15.3.2014) Freddy Mutanguha war 18, als der Genozid über seine Familie hereinbrach. Verstanden hat er die Gewalt bis heute nicht. „‚Der Mann, der meine Mutter tötete, hatte ihr zuvor Geld geliehen, damit sie mich in die Schule schicken konnte.‘ Hütte an Hütte lebten sie damals […] In dieses Dorf, in dem der Nachbar zuschlug, musste Freddy nach dem Genozid wieder zurück, ‚wir hatten keine andere Wahl‘. Dort begegnete der junge Mann wieder dem Mörder seiner Eltern. ‚Ich habe nicht mehr mit ihm gesprochen, aber ich traf auch seine Kinder. Das war schwer, obwohl sie gar nichts getan hatten.‘ In den ersten Jahren nach dem Genozid fanden in Ruanda zahlreiche Prozesse statt. Weil die Gerichte […] überfordert waren […], wurden die traditionellen Dorfgerichte wiederbelebt […] ‚Das war heilsam‘, sagt Freddy.“ 5 Versuch der Versöhnung (Foto, 2012) In einem kleinen Dorf in der Nähe der Grenze zu Burundi arbeiten 2012 Hutu und Tutsi gemeinsam am Wiederaufbau von Häusern. 6 D i ktaturen i n Europa 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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