Bausteine Geschichte 4, Schulbuch

23 AH S. 11 Lex i kon Devisen Zahlungsmittel in ausländischer Währung Juliabkommen Am 11. Juli 1936 nahm Schuschnigg auf Druck Hitlers zwei Nationalsozialisten in die Regierung auf. Er versprach, verhaftete Nationalsozialisten freizulassen und die Außenpolitik im Sinne Deutschlands zu führen. Im Gegenzug erkannte Hitler die Unabhängigkeit Österreichs an. Opfer, Täterin, Täter, Mitläuferin und Mitläufer (Pressefoto, Fotograf Albert Hilscher, März 1938, Wien) Gleich nach dem Anschluss wurden jüdische Geschäfte gekennzeichnet und oft auch Scheiben eingeschlagen. Über 160 000 Jüdinnen und Juden mussten das Land verlassen. Auch Roma und Sinti, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen und politische Gegnerinnen und Gegner des Regimes wurden verfolgt. Viele Österreicherinnen und Österreicher waren an diesen Verfolgungen, manche auch an grausamen Verbrechen beteiligt. Zahlreich waren die Mitläuferinnen und Mitläufer. Sie beteiligten sich nicht aktiv an den nationalsozialistischen Verbrechen, leisteten aber auch keinen Widerstand. Oft waren sie sogar Mitglieder der NSDAP. So konnten sie beispielsweise ihre Arbeit behalten und liefen nicht Gefahr, verfolgt oder verhaftet zu werden. 4 Volksabstimmung nach dem „Anschluss“ (Propagandafoto, 12. März 1938, Salzburg) Um den Einmarsch in Österreich am 12. März 1938 vor der Welt zu rechtfertigen, setzte Hitler für den 10. April 1938 eine Volksabstimmung fest. In dieser sprachen sich 99,73 Prozent für den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich aus. Noch heute wird über dieses Ergebnis diskutiert. Zu diesem Zeitpunkt waren schon viele Gegnerinnen und Gegner des Nationalsozialismus verhaftet oder nicht mehr wahlberechtigt. Dazu wurde mit intensiver Propaganda und mit Drohungen Druck auf die Wählerinnen und Wähler ausgeübt. Auch war Österreich damals keine Demokratie mehr. Ohne Zweifel gab es aber für Hitler auch große Begeisterung in der Bevölkerung. 1 Beschreibe, wie sich die Arbeitslosigkeit in Österreich zwischen 1919 und 1939 entwickelte. Verwende dazu die Statistik in 1 . hp 2 Schildere die Eingliederung Österreichs ins Deutsche Reich. A–B 1–3, 5 h 3 Vergleiche Hitlers Ziele und die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher bezüglich des Anschlusses. A–B 3, 5 hp 4 Erkläre in eigenen Worten die Begriffe „Opfer“, „Täterin/Täter“ und „Mitläuferin/Mitläufer“. Beziehe 2 und 4 mit ein. Auf wen könnte was zutreffen? Wie sieht der Zeitzeuge in 2 die Situation? hp 5 Erkläre, warum 99,73% der abstimmenden Personen sich 1938 für einen Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich ausgesprochen haben. 5 p Au f gab e n Zusatzmaterial 3gw4wu D i ktaturen i n Europa 1 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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