Bausteine Geschichte 4, Schulbuch

120 WAHRHEIT OBJEKTIVITÄT INFORMATIONSPFLICHT Medien machen Meinungen Gedruckte und digitale Massenmedien beeinflussen unser Leben. Informationen aus vielen Quellen Rundfunk, Internet, Fernsehen und Presse sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Diese Massenmedien informieren, unterhalten und werben. Sie beeinflussen Meinungen und lenken Kaufentscheidungen. Sie sorgen oft auch dafür, dass Missstände im Bereich der Politik oder der Wirtschaft allgemein bekannt werden. Sie sind eine Art Kontrollorgan. Die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Berichterstattung sind deshalb wichtige Grundrechte in einem demokratischen Staat. Nachrichten werden produziert Für alle Medien arbeiten Nachrichtenagenturen. Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beobachten, was geschieht, sammeln Nachrichten, wählen Themen aus und bereiten sie zur Veröffentlichung vor. Zeitungen, Rundfunksender und Fernsehanstalten kaufen diese Berichte. Viele Redaktionen haben auch eigene Reporterinnen und Reporter, die selbst Recherchen durchführen. Nachrichten können manipuliert werden: durch eine bestimmte Auswahl, die Art, wie man sie präsentiert, oder durch Verschweigen von wichtigen Informationen. Diese Problematik ist vielen Menschen oft nicht bewusst. Besonders deutlich treten diese negativen Seiten der Massenmedien bei Kriegen und in Diktaturen in Erscheinung. In einer Demokratie hat jeder Mensch die Möglichkeit, unter einer Vielzahl unterschiedlicher Medien zu wählen. Ein weiteres Problem ist die durch das Internet erzeugte Informationsflut. Es wird immer schwieriger, wichtige Nachrichten von Falschmeldungen und vom „Info-Müll“ zu unterscheiden. A B Das Geschäft mit den Fake-News (Quelle: www.br.de, 2017) Justin Coler (40) verfasst seit 2013 Falschnachrichten im Internet. Im amerikanischen Präsidentenwahlkampf 2016 erfand er die Geschichte, dass ein Polizist, der an einer Untersuchung gegen die Kandidatin Hillary Clinton mitarbeitete, tot aufgefunden wurde. Der Artikel schien von der Zeitung „Denver Guardian“ zu stammen. Diese Zeitung gibt es aber nicht. Coler: „Alles an der Geschichte hatte ich mir ausgedacht: die Stadt, die Leute, den Sheriff, den Typen vom FBI – die Geschichte verbreitete sich wie ein Lauffeuer.“ Mit jedem Click wurde seine Seite interessanter für Werbefirmen. So schafft er es, bis zu 40 000 Dollar pro Monat einzunehmen. 2 Alles erlaubt? (Werbeposter von Oliviero Toscani für Benetton, 1996) Schock und Irritation provozieren Aufmerksamkeit und die beworbene Marke ist in aller Munde: Der italienische Fotograph Toscani schockiert und fasziniert mit seinen Plakaten und Werbe-Einschaltungen. Er zeigte bereits Aidskranke, Geschlechtsteile, Todeskandidaten oder die Kleidung eines toten kroatischen Soldaten. Toscani behauptet, mit seinen Fotos wolle er Menschen zum Nachdenken bringen. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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