Bausteine Geschichte 4, Schulbuch

108 Gesellschaft in Bewegung Das wollen wir (nicht)! Mitbestimmung – Grundlage der Demokratie Widerstand gegen politische Entscheidungen oder gegen die Benachteiligung sozialer Gruppen ist schwierig. Gruppen, die bestimmte Forderungen durchsetzen wollten, wurden nicht nur in der Vergangenheit unterdrückt und verfolgt. In einer demokratischen Gesellschaft gibt es aber das Recht, seine Überzeugungen in der Öffentlichkeit zu vertreten, wenn sie den allgemeinen Menschenrechten entsprechen. Trotzdem ist es nicht immer leicht, die Wünsche der einen Gruppe gegen die Überzeugungen einer anderen Gruppe durchzusetzen. Direkte Demokratie In Demokratien wird die Gesetzgebung durch Wahlen Personen anvertraut, die in einem Parlament die Politik eines Staates bestimmen (indirekte Demokratie). Menschen, die mit Entscheidungen der Regierung nicht einverstanden sind, können in Österreich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf ihr Anliegen lenken. Sie können Bürgerinitiativen gründen, Pressekonferenzen und Demonstrationen abhalten oder durch Leserbriefe, Protestschreiben und das Sammeln von Unterschriften aktiv werden. So kann es schließlich zu Volksbegehren* und Volksabstimmungen kommen. Bei unterschiedlichen Meinungen zu einem Problem kommt es zu Auseinandersetzungen, die nicht immer gewaltfrei verlaufen. Weltweit wird immer noch um Gesetzesänderungen zur Durchsetzung von Menschenrechten gekämpft. Hier haben auch „NGOs“ große Bedeutung. Dieser Kampf fordert oft große Opfer. A B Zum Beispiel: Die Friedensbewegung (Symbole und Aktionen für Frieden und Abrüstung, „Ostermarsch“ seit den 1950er Jahren; Skulptur von Carl Fredrik Reuterswärd vor dem UNO Hauptquartier; Symbol für Atomabrüstung, Fotos, 2015) Die moderne Friedensbewegung wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg und ab etwa 1965 (gegen den Vietnamkrieg) besonders an. Der Kalte Krieg und die Angst vor der Atombombe standen hier im Vordergrund. Seither haben sich Gruppen mit unterschiedlichen politischen Ansichten verschiedenen Friedensbewegungen angeschlossen. Leider konnten diese Bewegungen Kriege bisher nicht verhindern. Anhänger von Friedensbewegungen haben auch mächtige Gegner. 1 Zum Beispiel: Die Umweltbewegung (Demonstration verschiedener NGOs vor dem Wiener Parlament, Pressefoto, Fotograf Michael Gruber, 2015) In den letzten Jahrzehnten haben sich immer mehr Menschen für den Umweltschutz eingesetzt. So wird einerseits versucht, einzelne Landschaften als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu erhalten oder Atomkraftwerke zu verhindern. Andererseits werden viel größere Anstrengungen für den Klimaschutz verlangt. Auch hier stößt man auf viel Widerstand aus wirtschaftlichen Interessen. Jede und jeder soll zum Umweltschutz beitragen, zum Beispiel durch Mülltrennung und Recycling. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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