Bausteine Geschichte 4, Schulbuch

105 AH S. 52 1 Arbeite heraus, welche gesellschaftlichen Unterschiede durch soziale Maßnahmen des Staates gemildert werden könnten. Nenne zwei Beispiele. A–C p 2 Erkläre, warum die Lebenserwartung in ärmeren Staaten viel geringer ist als in Industriestaaten. C 1 p 3 Erkläre, warum das Streichen von Sozialleistungen zu Demonstrationen führen kann. Wieso können radikale Parteien dadurch Stimmen gewinnen? C 2 p 4 Stelle fest, in welchen Bereichen die Sozialpartner unterschiedliche Standpunkte haben können. 3 p 5 Beschreibe, welche Vorteile die Sozialpartnerschaft für Österreich hat. Ist der Zeitungsbericht deiner Meinung nach objektiv oder bevorzugt er eine Seite? 4–5 p Au f gab e n Die österreichische Wirtschafts- und Sozialpartnerschaft. Wer arbeitet dort zusammen? Die Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Mitgliedschaft verpflichtend; Ausnahme: öffentlicher Dienst) Verhandlungen statt Arbeitskampf – Österreichische Wirtschafts- und Sozialpartnerschaft (Der Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Anton Benya und Rudolf Sallinger, der Präsident der Bundeswirtschaftskammer, einigen sich über Löhne, 1986). Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang es meist, Arbeitskämpfe und Streiks zu vermeiden und gemeinsam die österreichische Wirtschaft wieder aufzubauen. 4 Quelle: Bericht zu Lohnverhandlungen (Wiener Zeitung, 14.9.2016, gekürzt) „Am 26. September um 11 Uhr übergibt das Verhandlungsteam der Gewerkschaften […] in der Wirtschaftskammer Österreich das Forderungsprogramm für die Kollektivvertragsverhandlungen an die Arbeitgeberverbände […] Im vergangenen Jahr schafften es die Gewerkschaften wieder, einheitliche Abschlüsse zu erreichen. Die insgesamt 180.000 Beschäftigten bekamen um 1,5 Prozent mehr Lohn, die Freizeitoption (keine Erhöhung und dafür mehr Freizeit) und einen freien Tag am 31. Dezember. Insgesamt waren 16 Verhandlungsrunden erforderlich. […]“ 5 3 Die Arbeiterkammern beraten: Lehrlinge über Berufsausbildung und Jugendbeschäftigung, Arbeitnehmer bei Problemen am Arbeitsplatz und bei Steuerfragen, Konsumenten über Garantieleistungen und Rücktrittsrecht. Sie organisieren auch Preisvergleiche. Die Vertretung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber (Mitgliedschaft verpflichtend) Die Wirtschaftskammern verhandeln auf Arbeitgeberseite die Kollektivverträge (Lohn), betreiben die Lehrlingsstellen (Protokollierung der Lehrverträge), beraten die Unternehmen bei der Gründung des Unternehmens und bei Rechtsfragen, führen die Wirtschaftsförderinstitute (WIFIs) mit ihren Weiterbildungsangeboten. Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Mitgliedschaft freiwillig) Die Gewerkschaften verhandeln auf Arbeitnehmerseite die Kollektivverträge: Diese enthalten unter anderem Mindestlöhne für die jeweiligen Berufsgruppen. Sie bieten Rechtsschutz und Beratung bei Problemen am Arbeitsplatz, schulen die Betriebsrätinnen und Betriebsräte, organisieren Weiterbildungsangebote und setzen sich für Verbesserungen der Arbeitsbedingungen ein. Vertretung der landwirtschaftlichen Unternehmen (Mitgliedschaft verpflichtend) Die Landwirtschaftskammern sorgen für das landwirtschaftliche Genossenschaftswesen, entwickeln das landwirtschaftliche Schulwesen und sorgen für Rechtsberatung und Fortbildung der Bauern, insbesondere in den Bereichen pflanzliche und tierische Erzeugnisse sowie Forstwirtschaft. Zusatzmaterial 7b2i3v E i ne Gesel lschaf t verändert s i ch 7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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