Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

90 Migration gibt es weltweit … … und stellt die Menschen vor große Herausforderungen. Fragen Wenn Menschen in ein fremdes Land kommen, begegnen ihnen die Einheimischen oft mit Furcht, Ablehnung und Vorurteilen. Viele sehen die eigene Kultur in Gefahr und machen sich Sorgen um ihre Arbeitsplätze. 2015 flüchteten über eine Million Menschen in die Europäische Union, somit nahmen rund 510 Millionen Menschen eine Million auf. Andere Staaten wie beispielsweise der Libanon oder Jordanien nahmen im Vergleich zu ihrer Einwohnerzahl weit mehr Hilfesuchende auf. Dennoch stellte diese hohe Zahl an Schutzsuchenden die europäischen Staaten vor große Herausforderungen: Welche Staaten nehmen Flüchtlinge auf? Wo sollten die Menschen untergebracht werden? Ermöglicht man ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt? Wie können die zugewanderten Menschen am besten integriert werden? Wie kann den Ängsten der Bevölkerung begegnet werden? Antworten? Viele europäische Politikerinnen und Politiker versuchten, positive Antworten auf diese Fragen zu finden. Sie traten dafür ein, dass alle europäischen Staaten Flüchtlinge aufnehmen sollten. Außerdem versuchten sie, die Ursachen der Flüchtlingsbewegung zu bekämpfen. So sollte durch Verhandlungen Frieden in den vom Krieg betroffenen Ländern erreicht werden. Außerdem ermutigten sie die Bevölkerung immer wieder, den Menschen zu helfen. Es gab aber auch europäische Politikerinnen und Politiker, die sich weigerten, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie ließen Zäune an den Grenzen ihrer Staaten errichten, um die Flüchtlinge abzuhalten. Zudem schürten sie bewusst Ängste, um bei Wahlen erfolgreich zu sein. A B Migration: Asien (Foto, 2016, Widerstandskämpfer fahren mit einem Panzer durch ein Gebiet in unmittelbarer Nähe zur Stadt Aleppo, Syrien) 2011 brach in Syrien ein Bürgerkrieg aus. Die zuerst friedlichen Proteste gegen die Regierung des Präsidenten Baschar-al-Assad führten zu einem bewaffneten Konflikt, bei dem neben politischen auch bald religiöse Gründe eine Rolle spielten. Da in diesem Krieg viele Gruppierun- gen ihre Interessen militärisch durchsetzen wollen, gestalten sich die Friedensbemühungen äußerst schwierig. Dieser Krieg zwang bereits Millionen von Menschen zur Flucht. Bis zum Jahr 2016 verließen über vier Millionen Menschen das Land. Die meisten davon fanden in den Nachbarstaaten (Türkei, Libanon, Jordanien) Schutz. Fast acht Millionen waren in ihrem eigenen Land auf der Flucht. Hunderttausende starben. 1 Migration: Afrika (Foto, 2017, Mittelmeer) Millionen von Menschen aus Afrika sind auf der Flucht vor Hungerkatastrophen oder Kriegen. Viele von ihnen wagen in überfüllten Booten den Weg über das Mittelmeer nach Spanien oder Italien und riskieren dabei ihr Leben. Damit die Flucht gelingt, wenden sie sich an sogenannte Schlepper. Diese nutzen die Not der Flüchtlinge aus, indem sie hohe Geldsummen für ihre Hilfe verlangen. Bei Gefahr lassen die Schlepper ihre „Kundinnen“ und „Kunden“ oft im Stich. Flüchtlinge, die nicht sofort bezahlen können, müssen im Zielland jahrelang die Schulden durch Prostitution oder kriminelle Handlungen bei den Schleppern abarbeiten. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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