Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

80 Freiheit und Tradition* Noch zwei Ideologien, die bis heute wirken. Liberalismus * Für die Anhänger des Liberalismus ist die Freiheit des einzelnen Bürgers wichtig. Politisch wurden im 19. Jahrhundert das Recht zu wählen, die Gewaltenteilung und die Religionsfreiheit angestrebt. Der Staat soll nach Ansicht von liberal denkenden Menschen nur dann eingreifen, wenn die Freiheit des Einzelnen gefährdet ist. Wirtschaftlich ist die Freiheit des Unternehmers gemeint. Der Staat soll sich nicht in die Wirtschaft einmischen. Man soll das Recht auf privates Eigentum, Vermehrung seines Gewinns und freien Wettbewerb mit anderen Firmen haben. Liberale versuchten, ihre Ziele friedlich zu erreichen. Die meisten Adeligen des 19. Jahrhunderts waren gegen den politischen Liberalismus. Sie wollten kein Mitspracherecht der Bürger. Konservatismus * Die Brutalität der Französischen Revolution machte vielen Angst. Vor allem viele Adelige und weite Teile des Klerus sahen in der Bewahrung von Traditionen ein wichtiges Ziel. Sie wollten auch ihre Privilegien behalten. Aus ihrer Sicht war man in seinen Stand hineingeboren. Eine Gleichheit der Stände lehnten sie ab. Veränderungen sollten nur langsam und überlegt stattfinden. Reformen sollten nicht gewaltsam umgesetzt werden. Die Idee der Gleichheit wurde abgelehnt. Freiheit bedeutete für Konservative, mit ihrem Besitz tun zu dürfen, was sie wollten. Weiters meinten sie, der Mensch brauche Regeln. Nur der Staat könne für Ordnung sorgen, wenn nötig auch mit gewaltsamen Mitteln. Eine Mitbestimmung von Bürgern oder gar Arbeitern war für die Anhänger des Konservativismus im 19. Jahrhundert kaum vorstellbar. A B Kleine „Miss Liberty“ in Paris (Foto, 2009) In New York ist die Freiheitsstatue für viele ein Symbol der Freiheit und wird deshalb auch „Miss Liberty“ genannt. Die USA schenkten der Stadt Paris die abgebildete 11,5 Meter hohe Kopie. 1 Wer ist liberal? Wer ist konservativ? Ist das immer eindeutig? 2 Zuerst nachdenken, dann vielleicht verändern! Die Regierung soll gewählt werden! Alles soll bleiben, wie es ist! Freiheit heißt nicht, jeder kann tun, was er will. Freiheit heißt, keiner muss tun, was er nicht will! Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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