Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

44 Kolumbus will nach Indien Die Luxusgüter Asiens lockten Kaufleute, nach neuen Handelswegen zu suchen. Warum neue Wege? 1453 eroberten die Osmanen Konstantinopel. Seide und Gewürze aus Asien wurden teurer, weil das Osmanische Reich nun den Handel mit Asien fast allein kontrollierte und mehr Zoll verlangte. Trotzdem blieben die italienischen Handelsstädte noch sehr reich. Portugal und Spanien jedoch waren von diesen wichtigen Handelswegen weit entfernt. So suchten sie nach Möglichkeiten, Luxusgüter selbst aus der Ferne zu holen. Lange Zeit versuchten Seefahrer, Afrika entlang der Küste zu umrunden. Dieser Weg nach Indien war aber sehr weit. Kolumbus hatte eine Idee Kolumbus war fest von der Kugelgestalt der Erde überzeugt. Er wollte über den Atlantik nach Westen segeln, um Asien zu erreichen. Bis dahin segelte man möglichst in Sichtweite zur Küste. Nach vielen Schwierigkeiten erhielt Kolumbus von der spanischen Königin drei Schiffe, um die gefährliche Reise nach Westen zu unternehmen. Angst und Triumph Am 3. August 1492 ging die Fahrt los. Nach mehreren Wochen war noch immer kein Land in Sicht. Als die Vorräte knapp wurden, ergriff die Matrosen Angst. Am 12. Oktober 1492 landete Kolumbus mit seiner Mannschaft auf einer amerikanischen Insel, die von den Einheimischen Guanahani genannt wurde. Kolumbus gab ihr den Namen „San Salvador“. Erleichterung und Freude machten sich breit. Trotz weiterer Reisen zwischen Europa und Amerika war Kolumbus bis zu seinem Tod davon überzeugt, Indien erreicht zu haben. A B C Heinrich „der Seefahrer“ (Denkmal, erbaut von Leopoldo de Almeida, eröffnet 1960 in Lissabon) Heinrich, ein Königssohn aus Portugal, gründete eine Seefahrerschule und förderte Entdeckungsreisen. Sein Interesse galt den technischen Entwicklungen und der Astronomie. Von seinen Anstrengungen erwartete man auch gute Gewinne aus dem Handel. 1 Quelle: Vertrag von Santa Fe bei Granada (aus: Richard Konetzke, Lateinamerika seit 1492, Stuttgart 1971, 3–4) Der Vertrag wurde am 17. April 1492 zwischen Kolumbus, Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragon geschlossen. „Ihre Hoheiten als Herren der Ozeanischen Meere ernennen von jetzt an Christoph Kolumbus zu ihrem Admiral für alle jene Inseln und Festländer, die durch ihn und sein Bemühen in jenen Meeren entdeckt oder gewonnen werden, und zwar auf Lebenszeit […] Von allen Waren […] seien sie Perlen, Edelsteine, Gold, Silber, Gewürze und andere Dinge, die [….] gekauft, getauscht, gefunden und erworben werden, soll Christoph Kolumbus für sich als Gunsterweisung Ihrer Königlichen Hoheiten den zehnten Teil von allem haben, nachdem von den Waren alle Kosten in Abzug gebracht sind, […] und die übrigen neun Zehntel Ihren Hoheiten gehören. […] In allen Schiffen […] kann […] Kolumbus, so oft er wolle, sich mit einem Achtel […] beteiligen.“ 2 Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=