Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

25 AH S. 12/13 Maria-Theresien-Denkmal in Wien (erbaut 1874–1888 in Wien, Foto, 2016) Die sechs Meter hohe Statue Maria Theresias blickt in Richtung Hofburg. An den vier Ecken sind bedeutende Generäle ihrer Zeit als Reiter abgebildet: Graf Leopold von Daun, Freiherr Gideon von Laudon, Graf Ludwig Andreas Khevenhüller und Graf Otto Ferdinand Traun. In den Nischen des Denkmals stehen Figuren von bedeutenden Persönlichkeiten ihrer Zeit, beispielsweise Komponisten wie Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart und drei Berater, die als Aufklärer besonderen Einfluss auf ihre Reformen hatten. Graf Haugwitz reformierte das Finanzwesen und die Verwaltung. Staatskanzler Fürst Kaunitz galt als wichtigster Außenpolitiker und beteiligte sich an Reformen im Habsburgerreich. Gerard van Swieten war Maria Theresias Arzt und Reformer des österreichischen Bildungswesens. Die Kombination aus der absoluten Herrschaft Maria Theresias und der Durchführung von Reformen auf Ratschlag ihrer aufgeklärten Ratgeber erklärt, warum man ihre Herrschaft auch als „Aufgeklärten Absolutismus“ bezeichnet. Zu Füßen Maria Theresias sitzen vier Figuren. Sie sollen die Tugenden der Herrscherin symbolisieren: Kraft, Weisheit, Gerechtigkeit und Milde. Menschen, die nicht katholisch waren, durften aber nicht auf Milde hoffen. Protestanten blieb oft nur, das Land zu verlassen. Viele Kinder protestantischer Familien wurden in katholischen Familien untergebracht, um „richtig“ erzogen zu werden. Eine besondere Abneigung hatte Maria Theresia gegen die jüdische Bevölkerung, die sie immer wieder vertrieb. 3 Quelle: Brief Maria Theresias an Marie Antoinette vom 10. Februar 1771 (vereinfacht) Aus politischen Gründen wurden die meisten Kinder für das Reich vorteilhaft verheiratet. Als berühmtestes Beispiel gilt Marie Antoinette. Sie wurde als 15-jähriges Mädchen 1770 mit Ludwig verheiratet, der vier Jahre später als Ludwig XVI. König von Frankreich wurde. Während der Französischen Revolution wurden beide öffentlich enthauptet. „[…] Ich fürchte, daß Ihr Teint und selbst Ihre Figur darunter leiden, wenn Sie sich diesen Übungen [gemeint war das Reiten] zu sehr hingeben. Ich bitte Sie, mir ehrlich zu sagen, ob Sie jetzt besser als hier tanzen […] Ich muß Ihnen auch gestehen, daß die Handschrift Ihrer Briefe alle Tage schlechter und weniger korrekt wird […]“ 4 Lex i kon Reformen Unter Reformen versteht man die Umgestaltung bestehender Verhältnisse und Systeme. Diese Umgestaltung soll Verbesserungen bringen. Schlesien Gebiet im heutigen Südwesten Polens, grenzt an Tschechien verwalten/Verwaltung Zur Verwaltung eines Staates gehören unter anderem folgende Bereiche: Gesetze überwachen, Steuern einheben, Beschlüsse der Regierung ausführen. 1 Stelle die Ziele, die Karl VI. mit der „Pragmatischen Sanktion“ erreichen wollte, den tatsächlichen Ereignissen gegenüber. A–B h 2 Erkläre, warum die Einführung der Schulpflicht für Maria Theresia so wichtig war. 2 hp 3 Nenne die Reformen Maria Theresias. C 2–3 h 4 Formuliere Fragen zu dieser Doppelseite nach der Methode „Historische Fragen stellen“ auf Seite 131. h 5 Vergleiche deine persönlichen Eindrücke von 1 und 4  . Folgende Fragen können dir helfen: Welchen Eindruck wollte Maria Theresia vermutlich bewusst erzeugen, als sie das Gemälde in 1 in Auftrag gab? Wie wirkt der Ton des Briefes in 4 auf dich? Was wollte sie vermutlich erreichen? Formuliere eine Antwort auf die Unterüberschrift dieser Doppelseite. hp 6 Diskutiert zu zweit, welche Folgen es für euch persönlich hätte, wenn ihr nicht lesen und schreiben könntet. Schreibt eure Überlegungen auf. hp Au f gab e n Zusatzmaterial 5f2vi4 D i e Neuze i t – Europa b i s 1 848 7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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