Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

24 Maria Theresia (1740 –1780) Herrscherin des Aufgeklärten Absolutismus? Ihr Vater Maria Theresias Vater, Karl VI. (1711–1740), bestimmte, dass das Habsburgerreich nach seinem Tod nicht geteilt werden durfte. Außerdem ermöglichte er es seiner Tochter als erster Frau, die Erbfolge im Reich anzutreten. Diese beiden Punkte wurden in der „Pragmatischen Sanktion“ (1713) niedergeschrieben. Das Dokument wurde von den meisten europäischen Mächten anerkannt. Ihr Reich Nach dem Tode Karls musste Maria Theresia um ihr Erbe kämpfen. Viele europäische Staaten sahen nämlich die Chance, ihr eigenes Gebiet zu erweitern. An ihre Zusagen, die „Pragmatische Sanktion“ anzuerkennen, hielten sie sich nicht. In vielen Kriegen konnte sich Maria Theresia gegen Frankreich, Bayern und Preußen behaupten. Sie gewann Gebiete, beispielsweise das Innviertel. Das reiche Schlesien * ging aber verloren. Ihre Reformen * Maria Theresia war keine begeisterte Anhängerin der Aufklärung. Österreich war aber wirtschaftlich rückständig, schlecht verwaltet * und hatte kein Geld. Deshalb erkannte sie die Notwendigkeit von Reformen. Maria Theresia führte die Schulpflicht ein. Sie verbot die Folter und schränkte die Frondienste der Bauernschaft ein. Adelige und Geistliche mussten von nun an auch Steuern zahlen. Um die Armee schlagkräftiger zu machen, stellte sie ein Berufsheer auf. Die Offiziere wurden in der Militärakademie in Wiener Neustadt ausgebildet. Diese Reformen sollten dem Staat das Überleben sichern und den Menschen das Leben erleichtern. A B C Maria Theresias Familie (Gemälde von Martin von Meytens, um 1750) Maria Theresia heiratete Franz Stephan von Lothringen, der 1745 Kaiser wurde. Seither spricht man von der Familie Habsburg-Lothringen. Das Ehepaar hatte 16 Kinder, die oft aus politischen Gründen verheiratet wurden. Franz Stephan starb 1765. Danach trug Maria Theresia nur noch schwarze Kleidung. Schulreform (Holzstich von D. Chodowiecki, 18. Jahrhundert) Eine bessere Bildung der Menschen sollte Reformen erleichtern sowie der Wirtschaft und dem Militär nützen. Deshalb wurde 1774 die Volksschule ins Leben gerufen. Dort wurde Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt. In den Hauptschulen, die es in größeren Städten gab, kamen Latein, Geschichte und Geographie hinzu. Der Unterricht war vom 6. bis zum 12. Lebensjahr Pflicht. In den Normal- schulen wurden die Lehrer ausgebildet. 1 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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