Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

106 Der „neue“ Krieg … … zeigt sein hässliches Gesicht. Neue Waffen und Kriegsführung Fachleute aus Wissenschaft und Technik entwickelten neue Waffen: Maschinengewehre, Flammenwerfer, Handgranaten, Artillerie und Tanks (Vorläufer der Panzer). Flugzeuge wurden erstmals eingesetzt. Neu war auch der Einsatz von Unterseebooten. Um Erfolge im Stellungskrieg zu erzielen, benötigte man ungeheure Mengen an Waffen und Munition. Für wenige hundert Meter Landgewinn wurden tausende Soldaten in den Tod geschickt. Städte und Dörfer wurden zerstört, Landschaften verwüstet. Rund 15 Millionen Menschen fielen dem Krieg zum Opfer. Heimatfront Die Menschen in der Heimat blieben nicht vom Krieg verschont. Sie waren für die Versorgung der Soldaten verantwortlich, indem sie Kleidung, Lebensmittel und Waffen herstellten. Bald nach Kriegsbeginn kam es in Österreich-Ungarn und in Deutschland zu einer Lebensmittelknappheit. Ein Grund war, dass viele Männer in den Krieg zogen und als Arbeitskräfte in der Landwirtschaft fehlten. Außerdem blockierte die britische Flotte die Versorgungswege der Mittelmächte. Grundnahrungsmittel mussten in weiterer Folge rationiert * werden. Die größte Not herrschte in den Städten. Das „Hamstern * “ von Lebensmitteln war für viele oft der einzige Weg, um zu überleben. Die Reichen konnten sich alles Notwendige am Schwarzmarkt * kaufen. Die Mittelmächte beklagten 1918 zwei Millionen Hungertote. Gründe dafür waren die Rationierungen und die schlechte Qualität der Nahrungsmittel. Die schlechte Versorgung und die mangelhafte Kleidung führten zu Krankheiten, die oft tödlich endeten. A B Frauen halfen, Munition herzustellen (Foto, 1916) Durch das massenhafte Einrücken der Männer an die Front mussten die Frauen viele Aufgaben übernehmen. So arbeiteten sie in Rüstungsbetrieben, in der Landwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Postamt, Krankenhaus, Schule, Gemeinde). Nach der langen, schweren und meist unterbezahlten Arbeit mussten sie sich auch noch um die Versorgung der Familie kümmern. Nach dem Krieg behielten Frauen teilweise ihre Arbeit. Dadurch wurden sie zunehmend unabhängiger von den Männern und forderten Gleichberechtigung ein. 2 Deutsche Soldaten mit Gasmasken (Foto aus dem Ersten Weltkrieg) Erstmals setzten mehrere Staaten verbotenerweise auch Giftgas ein. Nach dem Einatmen trat der Tod nahezu bei vollem Bewusstsein ein. Oft waren auch schwere Verätzungen und Blindheit die Folge. Mit Gasmasken versuchte man sich davor zu schützen. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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