Bausteine Geschichte 3, Schulbuch

10 Maximilian I. (1486–1519) … … stellt die Weichen für ein Großreich. Ein Fürst der Renaissance Maximilian stammte aus der Herrscherfamilie der Habsburger. Er war ein sehr gebildeter Mann, der mehrere Sprachen beherrschte. Sogar Bücher schrieb er selbst oder diktierte sie. Berühmte Künstler arbeiteten für ihn. Maximilian erkannte, dass durch die Erfindung der Schusswaffen die Zeit der Ritter, die mit Schwertern und Lanzen kämpften, vorbei war. Bezahlte Soldaten, sogenannte Landsknechte, ersetzten die Ritter in den Kriegen. Maximilian wollte in seinem Reich eine moderne Verwaltung einführen. Im Landfrieden wurde bestimmt, dass Streitigkeiten um Land nur noch vor Gericht und nicht mit Waffen geregelt wurden. Dazu wollte Maximilian gut ausgebildete Beamte einsetzen. Adelige, die bis dahin diese Aufgaben erledigten, fürchteten einen Machtverlust und wehrten sich. Viele Kriege und eine verschwenderische Hofhaltung trieben Maximilian in große Schulden. Banken, wie die der Familie Fugger aus Augsburg, liehen ihm Geld. Dadurch wurde er von den Bankbesitzern abhängig. Erwerbungen für die Habsburger Durch geschickte Heiratspolitik erwarb Maximilian Burgund * , Böhmen, Ungarn und Spanien. Dazu kamen die spanischen Kolonien in Amerika. So wurden die Habsburger zu einer der mächtigsten Familien Europas. Frankreich sah sich von habsburgischen Besitzungen eingekreist und wurde zu einem mächtigen Gegner. Um die Habsburger von zwei Seiten zu bekämpfen, verbündete sich Frankreich mit dem Osmanischen Reich. Nach dem Tod Maximilians eroberte das osmanische Heer Teile Ungarns. A B Kaiser Maximilian mit seiner ersten und zweiten Frau (Foto des Reliefs am Vorbau unterhalb des Goldenen Dachls, Innsbruck) Maximilian wurde schon als Kind mit Maria von Burgund verlobt. Sie verliebten sich ineinander, was bei Herrscherehen selten war. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er Bianca Maria Sforza aus Mailand. Um sie kümmerte er sich aber wenig. Maximilian hatte sie hauptsächlich wegen ihres Geldes geheiratet. Jakob Fugger, „der Reiche“ (Gemälde von Albrecht Dürer, um 1518, Bayerische Staatsgemäldesammlung, Augsburg) Die Familie Fugger lieh Maximilian und dessen Nachfolgern Geld, um die Königswahl für die Habsburger möglich zu machen. Sie erhielten dafür Rechte an Bergwerken und wurden in den Adelsstand erhoben. 1 Lex i kon Burgund Land in Frankreich, zu dem auch Teile vom heutigen Belgien, von Luxemburg und den Niederlanden gehörten. Die Städte Brügge, Gent und Antwerpen waren im Mittelalter die wohlhabendsten Städte Europas. Sie wurden durch die Verarbeitung von Wolle reich. 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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