Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

72 Lex i kon „etwas im Schilde führen“ bedeutet heute: heimlich etwas gegen jemanden planen. Herold Herolde waren Botschafter ihres Herren. Sie kannten sich in Rechtsangelegenheiten genauso aus wie mit Wappen. Sie trugen keine Waffen und durften nicht angegriffen werden. Ritter reitender schwer bewaffneter Krieger, später auch nur Bezeichnung für eine bestimmte Gruppe von Adeligen Ritterturnier Übungs- und Schaukampf zwischen Rittern im Rahmen festlicher Veranstaltungen Wappen Zeichen für einen Staat, eine Gemeinde oder eine Familie in Form eines Schildes Burgen, Ritter,* edle Frauen Burgen erinnern uns noch heute an die Zeit der Ritter. Ihre Lebensweise beeinflusste auch die Baukunst, die Malerei und die Dichtung. Wozu brauchte man Ritter? Ab dem 8. Jahrhundert setzte man gut bewaffnete Reiter in Kriegen ein. Auf den Pferden waren sie schneller als die Fußtruppen. Sie trugen Schutz­ kleidung aus Leder und Metall. Diese Ausrüstung war teuer. Für den Kampf musste viel geübt werden. Die Ritter erhielten vom König Land. Damit gehörten sie zum niederen Adel. Die Abgaben der Untertanen ermöglichten es den Rittern, sich für den Kampf auszurüsten und vorzubereiten. Ritter sollten als Vorbilder Schwache schützen, fair kämpfen und den Glauben verteidigen. So ein Verhalten bezeichnete man daher als ritterlich. Was führst du im Schilde? Hatten Ritter ihre Rüstungen an, konnte man bei Turnieren oder im Kampf schwer zwischen Feinden und eigenen Männern unterscheiden. Deshalb begannen die Ritter, jeweils ein eigenes Zeichen auf ihre Schilde zu malen. Daraus entwickelten sich die Wappen * . Herolde * waren Fachleute im Erkennen dieser Wappen und konnten sagen, wer welches Zeichen „im Schilde“ führte * . Die edlen Frauen Im Mittelalter trafen Männer Entscheidungen und Frauen hatten sich unterzuordnen. Es gab aber einige Frauen mit großem Einfluss. Adelige Frauen erhielten nämlich eine gute Ausbildung. Wenn die Männer abwesend waren, mussten und konnten sie viele Dinge alleine entscheiden. In Minneliedern wurden Frauen besonders verehrt. Minnesänger trugen diese Lieder auf Burgen vor. A B C Ritterturnier * (Handschrift „Codex Manesse“, 14. Jahrhundert) Ein Ritter in voller Rüstung mit seinem Schild, auf dem sein Wappen aufgemalt ist. Ritterliche Turniere dienten zur Übung im Kampf. Sie waren aber auch festliche Veranstaltungen, bei denen man Ruhm erwerben konnte. Sie konnten allerdings für manche Teilnehmer tödlich enden. 1 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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