Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

66 Ein Reich zerfällt … … und neue Machtbereiche entstehen. Die Völkerwanderung Wirtschaftlich ging es den Menschen in den römischen Gebieten gut. Verschiedene Völker aus dem Norden Europas oder aus Asien versuchten daher, sich im Römischen Reich anzusiedeln. Dieses war im 4. Jahrhundert militärisch und politisch schwach. Es zerfiel in zwei Teile: das Weströmische und das Oströmische Reich. Das militärisch schwache Weströmische Reich wurde 476 besiegt und hörte auf zu bestehen. Das Oströmische Reich wurde vorerst nicht erobert. Das Byzantinische * Reich Das Oströmische Reich nannte man nun „Byzantinisches Reich“. Kaiser Justinian (527–565) bemühte sich nicht nur um ein starkes Heer. Eine gut funktionierende Verwaltung, eine blühende Wirtschaft und die Pflege der antiken Kultur stärkten das Reich. In Konstantinopel * herrschte Kaiser Justinian über die christliche Kirche. Die Kirche in Konstantinopel trennte sich nach Streitigkeiten von der römischen Kirche und nannte sich „orthodox * “. Rom hatte seine große Macht verloren. Doch der Bischof von Rom wurde zum Papst, dem Oberhaupt der katholischen * Kirche. Neue Machtbereiche Im Gebiet des heutigen Frankreich entstand im 6. Jahrhundert das Fränkische Reich. Von der Arabischen Halbinsel breitete sich ab 622 eine weitere Großmacht mit einer neuen Religion, dem Islam aus. Das Byzantinische Reich wurde bekämpft. Dieses verlor immer mehr Gebiete. Schließlich wurde 1453 auch Konstantinopel von den Osmanen erobert. Damit war das Ende des Oströmischen Reiches gekommen. Islamische Mächte herrschten für lange Zeit in Nordafrika, dem Nahen Osten und in Europa auf der Balkan­ halbinsel und in Spanien. A B C Attila der König der Hunnen (Medaille im Kunsthistori- schen Museum Wien) Die Hunnen wanderten aus Asien nach Europa. In der Folge begannen auch andere Völker neue Siedlungs­ gebiete zu suchen, zum Beispiel die Goten, die Vandalen oder die Awaren. Bis heute versuchen Menschen, die unter Hunger, Kriegen oder anderen Katastrophen leiden, in anderen Gebieten bessere Lebensbedingungen zu finden. Treffen zwischen dem Papst Franziskus I. und dem orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. in Istanbul (Foto, 2014) Die beiden christlichen Kirchen haben sich nach vielen Auseinandersetzungen um den wahren Glauben 1054 endgültig getrennt. Seit einiger Zeit bemühen sich beide um eine Annäherung. Es gibt mehrere orthodoxe Kirchen (griechisch-orthodox, serbisch-orthodox, russisch-orthodox …). Die Patriarchen von Moskau, Istanbul und Jerusalem haben eine besondere Ehrenstellung. 1 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=