Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

52 Leben in Rom Wie sah der Alltag im antiken Rom aus? Die römische Familie Der Vater hatte die unumschränkte Macht über seine Frau, Kinder, Sklavinnen und Sklaven sowie alle Angestellten. Er traf die Berufswahl für den Sohn und verheiratete die Tochter. Auch hatte er das Recht, seine Familienangehörigen zu strafen oder bei schweren Vergehen sogar zu töten. Die Frauen waren völlig rechtlos. Sie wurden meist im Alter von 12 bis 15 Jahren verheiratet und durften weder wählen noch an der Volksversammlung teilnehmen. Die Frauen kümmerten sich um die Kindererziehung und den Haushalt. Sie durften in die Thermen * und ins Theater gehen. Schule in Rom Nur Patrizier und reiche Plebejer konnten sich eine schulische Ausbildung ihrer Kinder leisten. Privatlehrer brachten den 7-jährigen Buben und Mädchen Lesen, Schreiben und einfaches Rechnen bei. Der Unterricht fand meist in einem kleinen Hinterzimmer oder im Freien statt. Die älteren Buben lernten, schwierige Texte zu lesen oder eine öffentliche Rede zu halten. Die älteren Mädchen lernten zu spinnen, zu weben und zu musizieren. Brot und Spiele Der Kaiser und die Adeligen wollten mit Getreide- und Brotspenden Aufstände der armen Bevölkerung verhindern. Die Pferde- und Wagenrennen auf der Rennbahn im „Circus Maximus“ sorgten ebenso wie die Gladiatoren- * und Tierkämpfe im Kolosseum für Unterhaltung. Vorwiegend Sklaven, Kriegsgefangene und Verbrecher wurden in Gladiatorenschulen trainiert. Schiedsrichter sorgten beim Kampf für die Einhaltung der Regeln. Gladiatoren kämpften so lange, bis einer getötet wurde oder aufgab. A B C Lex i kon Gladiator bedeutet wörtlich übersetzt Schwertkämpfer. Es gab aber verschiedene Kampfarten. Thermen So wurden die öffentlichen Badeanlagen genannt. Der Begriff leitet sich vom griechischen Wort „thermos“ (= warm) ab. In den Thermen waren Frauen und Männer getrennt. Dort konnte man baden, schwitzen, sich massieren lassen, Gymnastik betreiben, die öffentlichen Toiletten benutzen und Freundinnen oder Freunde treffen. Der Thermenbesuch gehörte zum täglichen Leben. Zu Tisch bitte! (Rekonstruktionszeichnung, 20. Jahrhundert) Die einfachen und armen Menschen ernährten sich vor allem von Getreidebrei, Brot, Käse, Wasser und Wein, der nicht teuer war. Bei den Reichen jedoch standen Datteln, Oliven, Fisch, Fleisch, Gemüse und Früchte auf dem Speiseplan. Die Hauptmahlzeit war das Abendessen. Dabei lag man auf bequemen Sofas und ließ sich von den Sklavinnen und Sklaven bedienen. Mosaik: Gladiatorenkampf (2. Jahrhundert n. Chr., Fußboden einer römischen Villa, heute in Deutschland) Über das Schicksal eines noch lebenden Verlierers entschied das Publikum. Beliebte und tapfere Kämpfer wurden oft begnadigt. 1 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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