Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

44 Bewunderte Kultur Griechische Kultur beeinflusste Kunst und Wissenschaft weltweit über Jahrhunderte. Tempel, Statuen und Vasen Zur Bildenden Kunst gehören die Baukunst (= Architektur), die Malerei und die Bildhauerei. Riesige Tempelanlagen, aber auch Theater, Hafenanlagen, Stadtmauern oder Leuchttürme wurden errichtet. Außerdem ließ man Büchereien und Sportanlagen, die Gymnasien, errichten. Gebaut wurde mit Stein, Holz und Lehm. Für wichtige Bauten verwendete man den teuren Marmor * . Statuen und Vasenmalereien zeigen nicht nur Göttinnen oder Götter. Auch Sport oder Szenen aus dem Alltag wurden gezeigt. Gedichte und Theaterstücke Die Griechen entwickelten drei verschiedene Dichtungsarten. Berühmt sind die erzählenden Gedichte (= Epik) von Homer. Im Epos „Illias“ erzählt er vom Trojanischen Krieg, in der „Odyssee“ von den Irrfahrten des Odysseus von Troja nach Hause. Vom Dichter Hesiod kennen wir die Aufgaben und die Geschichte der griechischen Götterwelt. Gedichte (= Lyrik) wurden häufig gesungen vorgetragen. Theaterstücke (= Dramatik) sollten die Menschen bilden und unterhalten. Die Tragödien hatten traurige Inhalte, die Komödien waren lustig und hatten ein „happy end“. Philosophen und Forscher Philosophie heißt „die Weisheit lieben“. Philosophen beschäftigten sich mit Mathematik oder Physik genauso wie mit den grundsätzlichen Fragen der Menschheit. Sie denken über Fragen nach wie zum Beispiel: Welchen Sinn hat das Leben? Wie soll man sein Leben gestalten? Philosophen wie Aristoteles oder Platon haben bis heute Bedeutung. A B C Aus: Rostovtzeff: The social history of the hellenistic world (gekürzt und vereinfacht, 20. Jahrhundert) In den hellenistischen Reichen hatten die griechische Sprache und Kultur weit über Griechenland hinaus Einfluss. Griechisch wurde dadurch zur „Weltsprache“. „[…] In den hellenistischen Reichen waren die Städte entweder alle griechisch oder enthielten große Gruppen von Griechen in ihrer Einwohnerschaft. Wenn griechische Reisende dort Halt machten, befanden sie sich in einer bekannten Umgebung. Sie brauchten die orientalischen Sprachen nicht zu kennen. Das Griechische in seiner neuen Form, der „Koinè“ (= die Gemein­ same) wurde zur Sprache der Regierung, des Heeres und zur Geschäftssprache […]“ 1 Vasenmalerei: Musikanten bei einem Fest (Griechische Vase, 4. Jahrhundert v. Chr.) Musik spielte bei Festen eine wichtige Rolle. Während bei religiösen und öffentlichen Festen eher Männer musizierten, spielten und tanzten im privaten Rahmen auch Frauen. Auch Erzählungen und Gedichte wurden teilweise gesungen. Durch den Kontakt der griechischen mit der slawischen Kultur entstand ab ungefähr 900 n. Chr. die „Kyrillische Schrift“. (Foto, 2015, Irkutsk, Russland) Griechische und slawische Schriftzeichen wurden verwendet. Die Schrift ist heute in Ost- und Südosteuropa verbreitet. 2 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=