Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

20 Die Urgeschichte endet … … in Österreich mit den Römern. Das Königreich Noricum Um 200 v. Chr. entstand um den Magdalensberg in Kärnten das Königreich Noricum. Es war die älteste staatliche Gemeinschaft auf österreichischem Gebiet. Die keltischen * Bewohnerinnen und Bewohner wurden von den Römern „Noriker“ genannt. Die norischen Handwerker waren besonders geschickt in der Herstellung von sehr hartem Eisen, das die Römer für ihre Waffen brauchten. Es gab gute Handelsbeziehungen zwischen Noricum und Rom. Um 15 v. Chr. wurde Noricum ein Teil des römischen Reiches. Das heutige Österreich war auf drei römische Provinzen aufgeteilt: Raetia, Noricum und Pannonia. Zum Schutz gegen germanische * Stämme wurden an der Donau Wachtürme und Militärlager errichtet. Die Römer nannten eine solche Grenze „Limes“. Bei der Verteidigung des Limes starb der römische Kaiser Marc Aurel 180 n. Chr. in einem Militärlager möglicherweise nahe bei Wien. Römische Lebensweise Bei manchen Militärlagern entstanden Städte. Dort wohnten Soldaten, Händler, Handwerker und Beamte mit ihren Familien. Sie wollten so leben wie in Rom. Deshalb gab es in den Städten Theater, Markthallen, Schulen, Tempel und öffentliche Badeanstalten, die Thermen. Frisches Wasser wurde über Wasserleitungen, Aquädukte, in die Städte geleitet. Die Römer bauten Straßen, auf denen Soldaten, Handelswaren und Nachrichten schnell transportiert wurden. An wichtigen Straßen gab es etwa alle 30 Kilometer Rasthäuser. Dort konnten die Reisenden essen, ihre Tiere versorgen und übernachten. Die einheimische Bevölkerung übernahm meist bereitwillig die römische Kultur. Man nennt das „Romanisierung“. A B Der Jüngling vom Magdalensberg (Foto, 2005, 185 cm, 1. Jahrhundert v. Chr.) Auf dem Magdalensberg in Kärnten wurde die Bronze­ figur eines jungen Mannes gefunden. Man vermutet, dass sie einen Athleten oder einen keltischen oder römischen Gott darstellt. Die Figur zeigt, wie eng die keltische Kultur mit der Kultur der Römer verbunden war. Thermen von Carnuntum bei Wien (Rekonstruktion, Foto, 2011) Zur römischen Lebensweise gehörte der Besuch der öffentlichen Badeanstalten. In Carnuntum war diese mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Viele kleine Säulen trugen den Fußboden. Zwischen ihnen wurde die heiße Luft durchgeleitet. So wurde der Fußboden gleichmäßig erwärmt. Der Raum wurde von außen beheizt. 1 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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