Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

106 Sklaverei weltweit (Stand: Mai 2015) Die Walk Free Foundation ist eine Organisation, die moderne Sklaverei seit 2012 bekämpft. Im „Global Slavery Index 2016“ schätzten Fachleute die Zahl der versklavten Menschen weltweit auf über 45 Millionen. Viele Waren sind bei uns deshalb sehr billig, weil in manchen Staaten die Arbeitskräfte ausgebeutet werden. Sie können nicht gegen geringen Lohn und schlimme Arbeits- und Lebensbedingungen protestieren. Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) gibt an, dass etwa die Hälfte der von Menschenhandel Betroffenen Frauen und fast ein Drittel Kinder sind. 1 Menschenhandel und Kinderarbeit – heute (Foto in einer Ziegelfabrik in Pakistan, 2015) Kinderhandel ist verboten. Trotzdem werden jährlich hunderttausende Mädchen und Buben unter 14 Jahren zu Arbeitszwecken verkauft. Sie müssen ohne Rücksicht auf ihre körperliche und seelische Gesundheit sieben Tage pro Woche zehn und mehr Stunden arbeiten. Freizeit kennen sie nicht. Meist bekommen sie nur wenig zu essen und viele werden auch misshandelt. Ausbeutung trotz Menschenrechten… … leider auch heute noch Menschenrechte nur auf dem Papier? Immer wieder wurden die Unterdrückung und Ausbeutung von Menschen kritisiert. Es dauerte aber lange, bis sich Regierungen zu Maßnahmen entschlossen. Seit über 200 Jahren gibt es Gesetze, die Sklaverei und Unterdrückung verbieten und die Freiheit aller Menschen garantieren sollten. Nach der Erklärung der Menschenrechte durch die UNO 1948 sollten alle Mitgliedstaaten diese auch für ihre Bevölkerung garantieren. Dies ist aber bis heute nicht erreicht. Sklaverei früher und heute Die drei wichtigsten Formen der heutigen Sklaverei sind Menschenhandel, Rückzahlung von Schulden durch Arbeit und Zwangsarbeit, zum Beispiel als Kriegsgefangene. Alle diese Formen hängen oft eng miteinander zusammen. Gewissenlose Menschen werden dadurch reich. Früher waren Sklavinnen und Sklaven teuer. Die „Besitzer“ waren daher eher bereit, sich um sie zu kümmern, um deren Arbeitskraft zu erhalten. Heute werden Sklavinnen und Sklaven billig und geheim gehandelt. Sie gelten oft als „Wegwerf-Ware“. Wer verkauft Menschen? Armut und Hoffnungslosigkeit bringt Menschen dazu, sich selbst in die Hände von Ausbeutern zu begeben. Zum Beispiel, wenn Schulden nicht zurückgezahlt werden können. Eltern verkaufen sogar aus Verzweiflung über ihre Armut ihre Kinder. Eine Besonderheit stellt der Raub von Buben und Mädchen durch militärische Gruppen dar. Die Geraubten werden zu grausamen Kindersoldatinnen und Kindersoldaten erzogen oder auf andere Arten ausgebeutet und missbraucht. A B C 2 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=