Bausteine Geschichte 2, Schulbuch

100 Akaba Jerusalem Damaskus Antiochia Aleppo Harran Sis Edessa Beirut Tripolis Nikosia Caesarea J o r d a n See Genezareth Golf von Akaba Totes Meer E u p h r a t O r o n t e s S a l e p h M i t t e l m e e r 0 100 200 km Königreich Klein-Armenien Kreuzfahrerstaaten Grafschaft Edessa Fürstentum Antiochia Königreich Zypern Grafschaft Tripolis Königreich Jerusalem Muslimische Reiche Kriege im Namen der Religion … … wurden und werden immer wieder geführt. Dahinter liegt meist Streben nach Macht und Einfluss. Die Kreuzzüge Papst Urban II. rief im Jahr 1095 die Ritter des Abendlandes * zu einer „bewaffneten Wallfahrt“ * ins Heilige Land auf. Sie sollten Jerusalem mit dem Grab Christi von den Muslimen zurückgewinnen. Dafür versprach er die Vergebung aller Sünden. Nicht nur aus christlichem Eifer, sondern auch aus Beutegier und Abenteuerlust machten sich Tausende auf den Weg nach Jerusalem. Der Eroberung 1099 folgte ein schreckliches Morden an muslimischen Einwohnerinnen und Einwohnern. Diesem ersten Kreuzzug sollten noch sechs weitere folgen. Adelige nutzten die Möglichkeit, im Heiligen Land * ihre Macht zu erweitern und gründeten Kreuzfahrerstaaten. Kontakt zu Neuem Während der Kreuzzüge entstanden Ritterorden, ähnlich den Mönchsorden. Die heimkehrenden Kreuzfahrer hatten im Osten Apotheken mit verschiedensten Arzneimitteln, Glaswaren, Seide, Pfeffer und Ingwer kennen gelernt. Auch Schulen, Bibliotheken und Krankenhäuser waren neu für sie. Darauf wollten sie nun aber nicht mehr verzichten. So führte die Begegnung mit dem Islam zu einem Aufschwung von Kultur und Wissenschaft in Europa sowie zu einer Belebung des Fernhandels und zum Aufblühen von Städten. Manche Orden existieren bis heute und sind noch immer im Krankendienst tätig, zum Beispiel die Johanniter. In den Kreuzfahrerstaaten beherrschten die christlichen Eroberer die muslimischen und jüdischen Menschen. Für die meisten Menschen änderte sich im Alltag aber wenig. Die Katholiken ließen oft keine andere als die eigene Religion zu. A B Foto in der Stadtburg Alhambra in Granada/Spanien (Heute gilt sie als eines der schönsten Beispiele für islamische Kunst und ist seit 1984 Weltkulturerbe.) Die Nachfolger Mohammeds waren religiöse und politische Führer. Sie nannten sich Kalifen. In großen Eroberungszügen drangen sie über Nordafrika bis Spanien vor. Sie unterwarfen auch große Gebiete im Nahen Osten * . Die Menschen in den eroberten Gebieten konnten oft wählen, ob sie zum Islam übertreten oder höhere Steuern zahlen wollten. Glaube und Wirtschaft galten nicht als Gegensatz. Die Wissenschaften konnten sich ausgezeichnet entwickeln. Viele medizinische oder astronomische Erkenntnisse wurden erst viel später in Europa übernommen. Im 13. Jahrhundert ersetzten die arabischen Ziffern die bis dahin römischen. Die Alhambra wurde 1492 von katholischen Spaniern erobert. Alle Ketzer und Juden wurden verfolgt, arabische Bücher verboten. Menschen wurden gezwungen, zum Christentum überzutreten. Die Kreuzfahrerstaaten (Rekonstruktion auf Basis historischer Karten) Der größte Kreuzfahrerstaat, Jerusalem, wurde 1187 von Sultan * Saladin zurückerobert. 1291 mussten sich die Kreuzfahrer ganz aus Palästina zurückziehen. 1 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=