Ele und Leo, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

9 •• Die wohldosierten Schwierigkeitsgrade der Aufgaben­ stellung erweisen sich in der Konzentration auf Basisaufgaben, in denen manche Kinder wahrscheinlich die Lehrkraft als Helfer benötigen. •• Die schneller lernenden Schülerinnen und Schüler fin- den zuverlässig immer wieder Zusatzaufgaben, wo sie eine Übungsform eigenständig im Heft weiterführen oder bewusst in eine neue Situation übertragen. •• Gerade die Schreibstudioseiten thematisieren beide „Extreme“ des Übens: Hier erleben die Kinder in beson- derer Weise, wie sich Kompetenz erst in der Performanz bewähren kann und ihrer bedarf. 3.1 Druckschrift üben orientiert sich in seinem Aufbau und seinen Lernthemen an denen des Leselehrgangs und des Arbeitsheftes Druckschrift lernen und ergänzt diese. Auch wenn die Kinder bereits im Arbeitsheft Druckschrift lernen und verwenden, bietet dieses Arbeitsheft eine eige- ne Gelegenheit, die Druckbuchstaben •• in ihrer Form und schreibmotorischen Reproduktions- weise kennenzulernen; •• mit und ohne Vorlagen oder visuelle Markierungen in ihren Größenverhältnissen zu erfassen und in Zeilen oder frei zu schreiben; •• mit Materialien nachzubilden, mit verschiedenen Stiften auf Papier, Fingern im Sand usw. zu erzeugen; •• mit graphisch-spielerischen Reproduktionsweisen zu experimentieren und Sinn für graphische Gestaltung- weisen zu entwickeln; •• mit solchen Bildern zu assoziieren, in deren Lautstruktur sie „klingen“ und damit immer wieder den Zusammen- hang SPRECHEN – SCHREIBEN – LESEN herzustellen; •• mit ihnen lautgetreue Wörter zu erschreiben und im Leselehrgang erarbeitete Strategien des richtigen Schreibens anzuwenden bzw. sich mit ihnen erneut zu befassen und anwenden zu lernen. 3.2 Die Ausbildung von Schreibroutinen bei gleichzeiti- ger Vermeidung von Stereotypie und mechanischer Langeweile In der Seitengestaltung wiederholen sich Elemente: •• das Bild aus der Lauttabelle mit der Buchstaben­ vorgabe als Lernthema am oberen Seitenrand; •• in der oberen Seitenhälfte: –– das freie Buchstabenfeld zur Erfassung und Erpro- bung des Form- und Bewegungsablaufs; –– die danebenstehen Zeilen mit Zeilenhäuschen für die ersten Reproduktionsversuche; –– die „Übungszeilen“ zum Gewinnen von Geläufigkeit; für die Linkshänder ist der Druckbuchstabe am rech- ten Zeilenende vorgegeben. •• In der unteren Seitenhälfte: –– der Buchstabe wird „angewendet“, z. B. Assoziation mit Lautstrukturen, Vervollständigen von Wortruinen, Schreiben von Wortanfängen, Sätzen, freien Texten; –– der Buchstabe wird zum „Gestaltungsthema“: das unterste Feld gibt Anregungen zur ästhetischen Gestaltung von Schreibprodukten bei kindgerechter Themenwahl; da dafür größere Gestaltungsflächen und oft andere Gestaltungselemente zur Verfügung stehen müssen, wird auf das „Heft“ verwiesen. 3.3 Aufmerksamkeit für Lern- und Leistungsfreude Weil Üben auf „Etappenerfolge“ angewiesen ist, ist dieses Merkmal im Lernwerk beachtet: •• Im Buchstabenhaus (U2) kann der Buchstabe farbig nachgefahren werden, sobald das Kind sein Können als sicheren Bestand einschätzt. •• Auf jeder Seite kann das Kind den Blick auf ein „Pro- dukt“ lenken, das ihm besonders gelungen scheint und entsprechend markieren (vgl. Leistungklima der Klasse). •• Gesonderte „Das kann ich“-Seiten bieten einen offenen, dennoch strukturierten Aufgabenrahmen an, in den das Kind sein „kompetentes“ Schreibhandeln zeigen kann. 3. Arbeitsheft Druckschrift üben Da sich das Konzept des Schreiblehrgangs selbst erschließt und seine Einführung zu höchst unterschied- lichen Zeitpunkten erfolgt, bleibt er in den Kapiteln des Lehrerbandes unkommentiert. Er setzt in einer Phase des Schriftspracherwerbs ein, in der sich die Schulanfängerinnen und Schulanfänger bereits elementare schriftsprachliche Kompetenzen erwerben konnten. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Konzentration auf die Buchstabenformen und Bewegungsabläufe des Schreiblehrgangs S-95. Die persönliche, geläufige Handschrift wird mit unter- schiedlichen Erwartungen verbunden: •• Erfassen von Buchstabenform und Bewegungsablauf der Schulschrift S-95; •• lesbare, flüssige „Reproduktion“ der Buchstaben, Buch- stabenverbindungen und Wörter; •• fehlerarmes Schreiben (hier zeigt sich die enge Verbin- dung zu Richtigschreiben und Sprachwissen); •• individuelle Gestaltung von Textproduktionen. Aufbau des Schreiblehrgangs Die Lernthemen und ihre Reihenfolge bestimmen sich aus der Sachgesetzlichkeit der Richtformen bzw. der wieder- kehrenden Formelemente. •• Die Begegnungsseite mit dem Alphabet in der Schul- schrift kann deren leichte Lesbarkeit in der „Überset- 4. Der Schreiblehrgang S-95 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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