zielsicher Politische Bildung, Schulbuch

Wem stimmen Sie zu? ● Miriam ● Gustav ● andere Meinung D 38 . Österreich in der Europäischen Union Blitzlicht Welchen Standpunkt vertreten Sie? Bei der Volksabstimmung 1994 wurde der österreichischen Bevölkerung diese Frage gestellt: „Soll der Gesetzesbeschluss des Nationalrates vom 5. Mai 1994 über das Bundesverfassungs- gesetz über den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union Gesetzeskraft erlangen?“ Am 12. Juni 1995 votierten 66,6% der Wahlberechtigten für einen Beitritt zur EU, der mit 1. Jänner 1995 erfolgte. Der Abstimmung gingen heftige Debatten über Vor- und Nachteile einer Mitgliedschaft voraus. Lesen Sie die Frage der Volksabstimmung von 1994 nochmals und beantworten Sie diese Fragen. Um welche Art von Gesetz handelte es sich? Verfassungsgesetz Mit welcher Mehrheit musste das Gesetz beschlossen werden? 2/3 Mehrheit im Nationalrat Was war die Vorraussetzung für seine Gültigkeit? Volksabstimmung Vor der Volksabstimmung wurde von den Regierungsparteien SPÖ und ÖVP vor allem mit den zu erwarteten wirtschaftlichen Vorteilen einer Mitgliedschaft in der EU geworben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Österreichs Wirtschaft ist stark vom Ausland abhängig. 2014 wurden Waren im Wert von 128 Milliarden € exportiert, das heißt, ins Ausland verkauft. Waren im Wert von 88 Milliarden € gingen in die EU-Länder. Durch den freien Warenverkehr hat sich der Handel von Waren mit EU-Ländern stark vereinfacht und vergünstigt. Nach einer Erhebung der Wirtschaftskammer ersparen sich österreichische Unternehmen durch den Entfall von Zoll- kontrollen und der damit verbunden Administration zwischen 1,7 und 4,3 Milliarden €. Schreiben Sie auf, welche Waren Österreich ins Ausland verkauft. Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel (Wein, Fleisch, Milcherzeugnisse), Fahrzeugteile, chemische Erzeugnisse 531 532 Internationale Verflechtungen Miriam: „Super, dass Österreich bei der EU ist. Wir können ohne Zollschranken einkaufen und ohne Passkontrollen reisen. Außerdem, wenn wir dabei sind, können wir mitreden.“ Gustav: „Die EU kostet doch nur Geld. Wie viel wir da hin über- weisen. Und wir kriegen nichts zurück. Die vielen Beamten, die Gelder für andere Länder usw., das alles müssen wir bezahlen.“ 204 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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