zielsicher Politische Bildung, Schulbuch

C 21 . Leistungen der öffentlichen Hand Blitzlicht Welchen Standpunkt vertreten Sie? Sozialleistungen in Österreich Das österreichische Sozialsystem, das allen Menschen im Alter und in Notlagen helfen soll, schafft die Voraussetzungen für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft. Zwei Drittel der Sozialleistungen sind Geldleistungen, wie z. B. Familienbeihilfen, Pensionen, Arbeitslosengeld, Mindestsicherung usw. Bei den Sachleistungen sind es vor allem die Ausgaben für ambulante und stationäre Krankenversorgung. Brainstorming Welche Notlagen können auftreten, die Gesundheit, Leben oder Existenz gefährden? Krankheiten; Alter; Opfer von Gewalt, Raub, Mord oder Betrug; Nachbarschaftsstreitigkeiten; falsche Anschuldigungen; Verlust des Arbeitsplatzes; Konkurs; Bedrohung durch einen anderen Staat usw. Geben Sie an, welche Institutionen Ihnen in Notlagen helfen können. Krankenhäuser, Ärzte, Rettung, Feuerwehr, Bergrettung, Gemeinde, Sozialamt, Polizei, Bundesheer, kostenlose Rechtsberatung bei Gericht, Arbeitsmarktservice, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Sozialversicherung usw. Die umfassende Absicherung macht die besondere Qualität des Lebens in Österreich aus. Mit den Sozialleistungen soll die Armut reduziert werden. Aber nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auch die Bauernschaft und die Unter- nehmerschaft haben den Schutz durch die Sozialversicherung eingefordert. Die Leistungen des Staates und der Sozialversicherung werden von der Gemeinschaft, also von allen, durch Steuern und Sozialabgaben finanziert. Einigen erscheinen diese Kosten zu hoch, sie fordern mehr Eigenverantwortung jedes Einzelnen statt Absicherung durch den Staat. 284 Brainstorming Sammlung von Gedanken 285 Grundlagen von Demokratie und Politik Max: „Österreich hat eine ausge- zeichnete Vorsorge gegen Un- glücksfälle und Notlagen. Viele Völker beneiden uns um unsere soziale Absicherung. Diese müssen wir unbedingt erhalten.“ Tina: „Die Kosten dafür sind viel zu hoch. Die Sozialabgaben betragen schon rund 40% der Löhne und Gehälter. Es wäre viel besser und gerechter, wenn jeder selbst vorsorgen würde.“ Wem stimmen Sie zu? ● Max ● Tina ● andere Meinung 114 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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