einfach bio 4, Arbeitsheft aktiv
Aus Tran wurde zum Beispiel Öl für Lampen erzeugt sowie Margarine und Seife hergestellt. Die Knochen wurden zum Bau von Häusern, Booten und Werkzeugen genutzt. Aus den Barten der riesigen Bartenwale machte man Bürsten, Regenschirme und Korsetts für Frauen. Aus dem wachsähnlichen Material im Kopf des Pottwals stellte man Kerzen her. Die Ambra (ein wachsartiger Brocken im Darm von Pottwalen aus unverdaulichen Resten, der im Magen verklumpt und von Zeit zu Zeit ausgeschieden wird) verwendete man zur Parfümherstellung. Heute können alle diese Produkte aus pflanzlichen oder künstlich hergestellten Stoffen erzeugt werden. Früher wurden Wale mit Harpunen und Lanzen von Kajaks und Kanus aus gejagt. Seit dem 19. Jahrhundert werden sogenannte Sprengharpunen verwendet. Diese explodieren im Wal und sollen das Tier auf der Stelle töten. Dies ist aber nicht immer der Fall und führt zu qualvollen Todeskämpfen. Mit dieser Methode war es auch erstmals möglich, schnelle Wale wie den Blauwal zu fangen. Durch den Walfang brachen die Bestände vieler Walarten völlig zusammen. So wurden alleine zwischen 1904 und 1971 etwa 369 000 Blauwale, die größten Lebewesen auf der Erde, getötet. 1960 gab es nur mehr zwischen 1000 und 3000 Tiere. Heute gibt es wieder ungefähr 10 000 bis 20 000 Blauwale, hauptsächlich in den südlichen Meeren. Um die Bestände zu schonen, wurden Schutzmaßnahmen getroffen. Es wurden Fangquoten und Schutzzonen festgelegt. 1986 wurde der Walfang komplett verboten, aber es gibt Ausnahmen. So dürfen die Inuit oder manche Indianerstämme weiterhin einige Wale für den Eigenbedarf töten. Außerdem darf Walfang zu „wissenschaftlichen“ Zwecken betrieben werden. Japan, Island und Norwegen geben vor, die Tiere zu erforschen. In Wahrheit landet das Fleisch dieser Tiere aber in Supermärkten und Restaurants. Vor allem in Japan ist Walfleisch eine Delikatesse. Aber nicht nur durch den Walfang sind die Meeressäuger bedroht. Viele Meeresregionen sind heutzutage nahezu leergefischt. Durch Überfischung stehen vielen Walarten weniger Fische als Nahrung zur Verfügung. Zahlreiche Wale landen als Beifang in Fischernetzen, wo sie qualvoll ertrinken müssen. Wale sind wie alle Meeresbewohner von der Verschmutzung der Meere betroffen. Umweltgifte und Kunststoffmüll gelangen bei der Nahrungsaufnahme in die Mägen der Tiere. Diese werden krank und sterben. Wale verständigen sich mit Hilfe von Schallwellen. Viele Schiffe, die Sonare zum Aufspüren von Bodenschätzen und Fischschwärmen verwenden, stören diese Kommunikation der Tiere. Unterwasserexplosionen bei Bohrungen töten die Tiere sogar. In einigen Küstenregionen (Mexiko, Kalifornien, Island, Kanada) ist es möglich, Wale zu beobachten. Beim „Whalewatching“ werden die Tiere von Touristinnen und Touristen fotografiert. Dabei wird darauf geachtet, dass die Wale nicht zu sehr gestört werden. B3 Erlegter Minkwal B4 „Whalewatcher“ mit zwei Blauwalen A3 –S– Diskutiert in Gruppen, welche Gefahren die Walbeobachtungsboote für die Wale darstellen können. Notiere die Vorteile, die „Whalewatching“ für Bildung, Umwelt sowie Wissenschaft und Forschung mit sich bringt, in deinem Biologie-Heft. 61 Meer Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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