einfach bio 4, Schulbuch

Auf einen Blick Zu den großen Gefahren für das Meer zählen neben der Überfischung der Tourismus (Abwässer, Müll, Urlaubssouvenirs), der Schiffsverkehr (Abgase, Lärm), das Auslaufen von Erdöl sowie die Belastung mit Abwässern und Schadstoffen . Im Meer haben sich große Mengen an Müll angesammelt. A2 –W– Lies den Text und erstelle ein Exzerpt. Kunststoffmüll – Gefahr für das Meer? Viele Gebrauchsgegenstände werden heute aus Kunststoffen hergestellt. Kunststoffe sind sehr praktisch, sie lassen sich – je nach Art – leicht formen, sind hart, leicht, bruchfest, hitzebeständig, langlebig und billig. Besonders Wegwerfartikel wie Kunststoffsackerl, Verpackungen und Flaschen bestehen oft aus Kunststoffen. Kunststoffmüll gelangt auf verschiedene Arten in die Ozeane: In einigen Ländern gibt es noch keine gute Entsorgung der Abfälle. Dort wandert Müll immer noch direkt vom Land ins Meer. Obwohl die Müllentsorgung auf hoher See weltweit verboten ist, wird der Müll auf vielen Schiffen über Bord geworfen. Achtlos liegen gelassener Müll sowie Haus- und Industrieabfälle, die nicht ordentlich entsorgt worden sind, gelangen über Flüsse ins Meer und werden durch Wind und Meeresströmungen verteilt. Unsichtbare Kunststoffe verbergen sich in Kleidung und Körperpflegeprodukten: Viele Kleidungsstücke aus Kunstfasern verlieren beim Waschen winzige Fasern. Sie bleiben weder im Sieb der Waschmaschine noch in der Kläranlage hängen, sondern gelangen durch das Abwasser ins Meer. Manche Körperpflegeprodukte wie Duschgels oder Zahnpasten enthalten winzig kleine Kunststoff-Kügelchen (sogenanntes Mikroplastik), um Schmutz noch besser abzurubbeln. Auch sie können in der Kläranlage nicht herausgefiltert werden. Es dauert bis zu 400 Jahre, bis Kunststoffe im Meer zersetzt werden. So haben sich enorme Müllmengen angesammelt. Mehr als zwei Drittel davon bleibt im Wasser. Dort wird der Müll zu riesigen „Kontinenten“ zusammengetrieben. Der Rest wird an Küsten gespült oder sinkt auf den Meeresgrund. Kunststoffe enthalten nicht nur selbst Schadstoffe, sondern ziehen mit ihren glatten Oberflächen zusätzlich Chemikalien an. Viele Planktonfresser wie Fische und Krebse verwechseln die Kunststoff-Kügelchen mit ihrer Nahrung. Größere Kunststoffteile werden von Seevögeln, Meeresschildkröten (sie halten den Müll für Quallen, ihre Hauptnahrung) und Meeressäugern gefressen. Die Tiere können an Verstopfungen des Magens sterben oder sie verhungern mit kunststoffgefülltem Magen. Außerdem reichern sich die Schadstoffe im Körper an. Bei den Endkonsumenten erreichen die Schadstoffe die höchste Konzentration. Sie können krebserregend sein, unfruchtbar machen (wie bei Kegelrobben) oder die Leber (wie bei Fischen) schädigen. Wenn wir Fische oder Meeresfrüchte verspeisen, essen wir die Schadstoffe mit. Größere Tiere wie Delfine oder Pinguine verfangen sich in Kunststoffteilen, verletzen sich und ertrinken. Zusätzlich zerstört Kunststoffmüll Lebensräume wie Korallenriffe, die z. B. von Kunststoffplanen bedeckt werden. Jede Person kann etwas gegen die Kunststoffflut unternehmen. Beim Einkauf sollte man statt Kunststoffsackerln Mehrwegtaschen verwenden. Wenn möglich, sollte man Produkte mit Kunststoffverpackungen meiden. Kunststoffe können nur wiederverwertet werden, wenn Müll richtig getrennt wird. Beim Kauf von Körperpflegeprodukten kann man auf den Inhalt achten. Hinter den Bezeichnungen AC, ACS, PA, PMMA, PQ, PE, PEG, PET, PP, PPG, PS und PUR verstecken sich Kunststoffe. Müll sollte nicht liegen gelassen werden, sondern mitgenommen und richtig entsorgt werden. B4 Verendeter Pinguin 141 Meer Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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