einfach bio 4, Schulbuch

Seit tausenden Jahren verändert der Mensch Eigenschaften von Pflanzen und Tieren durch Züchtung . In der Zucht werden durch Steuerung der Fortpflanzung die vererbbaren Merkmale von Lebewesen gefördert. Durch gezielte Auslese werden nur die Tiere und Pflanzen für die Weiterzucht verwendet, die die gewünschten Eigenschaften zeigen. Bei der Kreuzung verschiedener Lebewesen untereinander lassen sich wertvolle Merkmale dieser Lebewesen in einem Nachkommen zusammenführen. So entstehen zum Beispiel Weizensorten, die gleichzeitig sehr ertragreich und widerstandsfähig sind, oder Rinderrassen, die gleichzeitig viel Milch und Fleisch liefern. Mit der Zeit entwickelten sich durch Auslese und Kreuzung viele neue Pflanzenarten und Tierrassen. Methoden der Biotechnologie Um viele Nachkommen mit den gewünschten Merkmalen in kurzer Zeit zu erhalten, wird Biotechnologie eingesetzt. Sie beschäftigt sich mit der Nutzung von Enzymen (Seite 46), Zellen und Organismen. Zu den Methoden, die in der Zucht von Tieren und Pflanzen heutzutage angewendet werden, zählen künstliche Besamung , Embryo-Transfer (Aufgabe A1) und Klonen . Künstliche Besamung In der Rinderzucht werden Samenzellen von Stieren mit wertvollen Merkmalen gewonnen, verschickt und auf viele Kühe übertragen . Auf diese Weise kann ein Stier Vater von tausenden Kälbern sein, ohne jemals mit den Kühen in Berührung gekommen zu sein. In Österreich werden heutzutage etwa 95 % aller Kühe künstlich besamt. Klonen Bei Rindern können auch Embryos in einem frühen Entwicklungsstadium geteilt werden ( Embryosplitting ). Die genetisch gleichen Teile werden dann „normalen“ Kühen (Ammenkühen) eingesetzt. Die daraus entstehenden Kälber haben identische Erbinformationen. Sie sind Klone . Bei Menschen passiert das manchmal von selbst, wenn sich eine befruchtete Eizelle teilt und daraus eineiige Zwillinge entstehen. Heute lassen sich nicht nur aus Zellen von einem Embryo, sondern auch aus Körperzellen erwachsener Tiere Klone erzeugen. Bei Pflanzen wird Klonen häufig eingesetzt. Man nennt dies vegetative Vermehrung . So werden etwa Kartoffeln durch Sprossknollen, Weiden und Pappeln durch Stecklinge und Erdbeeren durch Ausläufer vermehrt. A1 –W– Übertragung (Transfer von Embryos): Ordne den Bildern die richtigen Sätze zu. B1 B2 B3 Kurz erklärt Steckling: abgeschnittener Sprossteil Ausläufer: Tochterpflanze an verlängertem Seitenspross Die Embryos werden Ammenkühen eingesetzt, die sie austragen und zur Welt bringen. Durch eine Behandlung mit Hormonen werden in den Eierstöcken von Kühen mit gewünschten Eigenschaften mehrere Follikel zum Eisprung gebracht. Nach der künstlichen Besamung werden die Embryos, die sich nach ein paar Tagen gebildet haben, der Spenderkuh entnommen. 112 Biotechnologie in Pflanzen- und Tierzucht Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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