Zielsicher Angewandte Wirtschaftslehre, Metall, Schulbuch
E 48 . Kostenstellenrechnung Erfordernis einer Kostenstellenrechnung Eine Kostenstellenrechnung ist notwendig, wenn ein Betrieb unterschiedliche Produkte herstellt, die unterschiedliche Herstellungsverfahren erfordern. Dabei werden die Kosten auf die diversen Abteilungen aufgegliedert. Je mehr Kostenstellen unterschieden werden, desto genauer ist das Ergebnis. Die Maschinen, die Antons Lehrbetrieb erzeugt, unterscheiden sich in Größe, Funktion und Form. Für die Herstellung ist ein gut sortiertes Materiallager erforder- lich, ferner die Entwicklungsabteilung, die CNC-Bearbeitung, die Schlosserei und die Montage. Außerdem gibt es die Verwaltung und den Vertrieb. Jede dieser Abteilungen stellt eine Kosten- stelle dar. Die Einzelkosten können für jede erzeugte Maschine relativ gut erfasst werden. Bei der Kostenstellenrechnung werden die Gemeinkosten auf bestimmte Kostenstellen aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt nach einem Schlüssel, der entweder durch Messung oder aus Erfah- rungswerten (Beobachtungen und Schätzungen) entsteht. Welche Kostenstellen sind in Ihrem Lehrbetrieb zu unterscheiden? Denken Sie an die Produktions- bzw. Bearbeitungsabläufe sowie an die Unterschiede der Produkte. Das Verfahren der Kostenstellenrechnung Die Aufstellung aller Kosten (aus der Kostenrechnung) wird genau analysiert. 727 Einzelkosten können einem Produkt direkt zugeord- net werden; sie sind also genau erfassbar. Das sind: Materialverbrauch, Energie und Bearbeitungslöhne, eventuell noch Bearbeitung durch Dritte. Alle anderen Kosten, also Gemeinkosten, sind nicht für ein bestimmtes Produkt erfassbar. Sie werden auf die verschiedenen Kostenstellen prozentuell aufgeteilt. Das kann nach Erfahrungswerten erfolgen oder durch Messung (z. B Stromzähler). Kostenarten Das Unternehmen Anton macht seine Lehre in einem Maschinenbaube- trieb. Heute nimmt sich Herr Zobl, sein Ausbildner, Zeit, um ihm die Kostenstellenrechnung zu erklären. „Was gibt es da zu erklären?”, fragt Anton. „Man rechnet doch einfach alle Kosten zusammen und dividiert sie durch die Zahl der gebauten Maschinen. Dann hat man die Kosten für jede Maschine. Oder?” Geht das so einfach, wie Anton meint? Welche Schwierigkeiten könnten auftauchen? 254 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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