Raumgeometrie. Konstruieren und Visualisieren [Theoriebuch]

Zeichnen von Rissen 2 Beispiel 2.3 Das in  Fig. 2.7a zu sehende Objekt ist aus einer Kugel und einem Dreh­ zylinder zusammengesetzt. Die Ausnehmung wird mit einem Quader erzeugt, dessen Basisfläche durch den Kugelmittelpunkt geht. Das Objekt hat eine lotrechte Symmetrieebene. Zeichne Grund-, Auf- und Kreuzriss des Objekts unter Beachtung der Proportionen in beliebiger Größe. Färbe die Flächen wie in  Fig. 2.6 und kennzeichne die Umrisse durch verschiedene Farben (Grundriss blau, Aufriss grün, Kreuzriss rot). Fig. 2.7a Fig. 2.7b P Q | P || P ||| P | Q || Q ||| Q  Fig 2.7a  Fig 2.7b Hinweise: 1 Beginne mit dem Grundriss des Objekts. Die Seitenflächen des Quaders erscheinen projizierend. 2 Die Schnittlinien der Seitenflächen des Quaders mit der Kugelfläche sind Kreisbögen. Sie sind im Aufriss deckungs­ gleich und erscheinen unverzerrt. Verwende den Punkt P zum Zeichnen von Auf- und Kreuzriss der Kreisbögen. 3 Die Schnittlinien der Seitenflächen des Quaders mit dem Zylindermantel sind zwei Strecken und ein Kreisbogen. Verwende den Punkt Q zum Zeichnen von Auf- und Kreuz­ riss der Schnittstrecken. 4 Färbe die Flächen und Umrisse. Fig. 2.7a Fig. 2.7b | P || P ||| P | Q || Q ||| Q 2.2 Zeichnen von Parallelrissen Die Hauptrisse eines Objekts vermitteln oft erst nach einigem Nachdenken einen räumlichen Eindruck. Um einen anschaulichen Parallelriss zu erhalten, verwenden wir einen Projektionspfeil p, der zu keiner Koordinatenachse parallel ist, und eine beliebige Bildebene π . In Fig. 2.8 ist p so gewählt, dass die Punkte A und B zur Deckung kommen. Wenn π normal zu p ist, liegt ein Normalriss vor, sonst ein Schrägriss. Der Riss in der Zeichenebene ist – wie immer – eine (maßstäbliche) Kopie des Risses in der Bildebene. Fig. 2.8 p z p y p x Zeichen- ebene p p A =B p p x y z A B p p x y z A B p z p y p x Zeichen- ebene p p A =B  Fig 2.8 s x s y s z Fig. 2.9  Fig 2.9 Ein häufig verwendeter Spezialfall des Parallelrisses ist der Frontalriss . Fig. 2.9 zeigt das Bild eines Würfels. Die Bildebene ist hier parallel zur yz-Ebene. Die Projektionsrichtung ist beliebig, aber nicht normal zur Bild­ ebene (sonst erhält man den Aufriss). Der Projektionszeiger s weist auf „schräg“ hin. Alle parallel zur yz-Ebene liegenden Flächen werden unverzerrt abgebildet; dies ist beim händischen Zeichnen vorteilhaft. Der Nachteil dieser Projektion ist aber eine oft unnatürliche Bildwirkung (vgl. Kap. 1.1). Die Bezeichnung Schrägriss wird gelegentlich synonym für Frontalriss verwendet. Def  L 6 16 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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