Sprachräume, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Maturatraining

SprAChrAuM 10 Erziehung 86 Beachten Sie: Die ausführliche Quellenangabe mit Autor bzw. Autorin und Titel ist natürlich nur dann notwendig, wenn mehrere Texte vorliegen; hat eine Aufgabe nur einen einzigen Text als Materialgrundlage, können Sie darauf verzichten. Für die Zeilenangabe gilt: Wenn Ihnen ein Text mit Zeilenangaben vorgelegt wird, sollten Sie diese beim Zitieren auch nutzen; dagegen müssen Sie Ihre Zeit während der Maturaklausur nicht damit verbringen, Textzeilen zu zählen. Bei Gedichten ist es üblich, bei Zitaten die Versnummer anzugeben, also z. B. „(V. 2 f.)“ (wenn sich das Zitat über Vers 2 und 3 erstreckt) oder „(V. 2 ff.)“ (wenn sich das Zitat über Vers 2, 3 und 4 erstreckt). Für das indirekte Zitat gilt: - Vor allem in nicht-publizistischen Texten erfolgt die Kennzeichnung wie in der indirekten Rede, d. h. mit einem redeeinleitenden Wort (also „sagen“, „behaupten“, „fragen“, „feststellen“ usw.), einem Satzanschluss (meist „dass“, „ob“ oder Fragepronomen) und/oder dem Prädikat im Konjunktiv I (bzw. einer Ersatzform). - In publizistischen Texten bzw. bei längeren indirekten Redewiedergaben ist häufig das Prädikat im Konjunktiv I das alleinige Kennzeichen der Redewiedergabe. - Auch für indirekte Zitate gilt, dass dort, wo es sinnvoll (d. h. für die Leserinnen und Leser hilfreich) ist, Quellenangaben gemacht werden sollten. Der Redeverweis ist ein mehr oder weniger deutlicher Hinweis darauf, dass (und was) jemand gesagt bzw. geschrieben hat, z. B.: ƒƒ Max sagte sein Kommen schriftlich zu. – Hier ist also sowohl klar, wer geschrieben hat (Max), dass etwas geschrieben wurde als auch im Kern, was geschrieben wurde. ƒƒ Josef Schorn und Alexander Purger stützen sich in ihrem Text auf die Aussagen von Luis Glück, der ihren Angaben zufolge ein Redeprofi ist. Redeverweise sind dabei stets eine Form der Paraphrase. Das griechische Wort Paraphrase bedeutet nichts anderes als „ Umschreibung “, und genau dies ist bis heute auch damit gemeint. Das Paraphrasieren wird in der einen oder anderen Form in allen Maturaufgaben von Ihnen verlangt, sei es als Redeverweis, sei es als Zusammenfassung (auch von kleineren Textabschnitten) oder sei es als Wiedergabe einer Argumentation. Wie und was man paraphrasiert, ist dabei sehr aufgaben- und damit situationsbezogen. Allgemein gilt, dass Sie stets in standardsprachlichen Sätzen paraphrasieren sollten, Wörter bzw. Ausdrücke oder Sätze, die stilistisch über oder unter dem Standard liegen, sollten Sie also besser wörtlich zitieren und entsprechend als Zitat kennzeichnen. Grundsätzliche Möglichkeiten der Paraphrase sind: - E rsetzung eines Begriffs durch einen anschaulicheren, bildhafteren (z. B. „Feuerwerk von Gedanken“ statt „zahlreiche Überlegungen“) - E rsetzung eines Begriffs durch einen allgemeineren oder spezifischeren (z. B. „Romanautor“ oder „Lyriker“ statt nur „Autor“) - E rsetzung eines Begriffs durch ein (partielles) Synonym (auch in Form eines Fachbegriffes oder eines Fremdwortes, z. B. „Deklination“ statt „Beugung“) Schriftliche Kompetenz Textkompetenz Sachkompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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