Sprachräume, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Maturatraining

SprAChrAuM 6 Ökologie 52 6.4 6.5 Eine wichtige Fähigkeit bei der Auseinandersetzung mit Texten und Themen besteht darin, diese im eigenen Wissenshorizont an- bzw. einzuordnen . Dies gilt für Ihr Lernen ebenso wie für die produktive Arbeit mit Texten und Themen im Rahmen von Klausuren. Bei dieser Einordnung oder Kontextualisierung sollten Sie sich konkret fragen, was von dem, was Sie wissen, zu einem neuen Thema oder zu einem neuen Text passt. Dabei können ganz unterschiedliche Aspekte eine Rolle spielen, bei (literarischen) Texten sind dies vor allem: - Informationen über die Autorin/den Autor (Biografie, Absichten, andere Werke) - Wissen über die Textsorte (Merkmale, Gattungsgeschichte), die Entstehungszeit (Epoche) - vergleichbare Texte (aus anderen Epochen, von anderen Autorinnen und Autoren) - Rezeption des Werkes (z. B. durch Kritiker/innen oder andere Autoren/Künstler/innen) - thematische Assoziationen (auch zu nichtliterarischen Wissensgebieten) Auch bei der Kontextualisierung eines Themas gibt es zahlreiche Aspekte; wichtige sind: - gesellschaftliche (und historische) Bedeutung - Folgen und Voraussetzungen eines Themas - Übertragbarkeit eines Themas (Ist das Thema beispielhaft auch für andere Bereiche? Gibt es Parallelen zu anderen Bereichen?) - übergeordneter Zusammenhang eines Themas Beachten Sie: Außerhalb einer Klausur, wie z. B. der schriftlichen Matura, können Sie viele Kontexte von Texten und Themen einfach recherchieren; in einer Klausur müssen Sie natürlich mit Ihrem aktuellen Wissen auskommen. Umso wichtiger ist es daher, dass Sie alle Vorgaben, die Sie bekommen, ganz genau prüfen. Um einen Text oder ein Thema in einer Klausur zu kontextualisieren , können Sie so vorgehen: Schritt 1: Erschließen Sie den Text (vgl. Wissensbox Kap. 1); richten Sie dabei auch die Fragen zur Kontextualisierung (siehe oben) an den Text; notieren Sie außerdem, welche neuen Fragen sich aus dem Text ergeben. Schritt 2: Erstellen Sie zu den zentralen Themen/dem zentralen Thema zunächst einen Ideencluster; untersuchen und hinterfragen Sie Ihre Assoziationen und Ideen: Warum sind die Begriffe wichtig? Welche Bezüge haben die Begriffe untereinander? Was ergibt sich aus ihnen? Schritt 3: Erstellen Sie dann eine strukturierende Mind-Map Ihrer wichtigsten Ideen; die Mind-Map sollte die Bezüge zwischen den verschiedenen Begriffen abbilden. Argumentationskompetenz Schriftliche Kompetenz Sachkompetenz Strukturieren Sie Ihre Vorarbeiten zum Gedicht „Belebter Bach“ in Form einer Mindmap. Ergänzen Sie Ihre Mindmap um Belege und/oder Beispiele und stellen Sie Ihr Ergebnis in der Klasse vor; besprechen Sie Ihre Mindmap mit Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. Überlegen und suchen Sie in Gruppen weitere negative und positive Formulierungen, die sich auf offene Fragen (negativ formuliert: Wissenslücken) beziehen. negative Formulierungen positive (offensive) Formulierungen Leider weiß ich nicht, ob/wie X … Jetzt wäre es natürlich gut zu wissen, warum Y … Unklar ist mir Z. … In einer weiter vertiefenden Beschäftigung mit dem Text wäre hier natürlich noch zu berücksichtigen, ob/ wie X … … Belebter Bach Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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