Sprachräume, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Maturatraining

43 Bilddominierte Materialien auswerten Bilden Sie Gruppen und wählen bzw. entscheiden Sie sich für ein Motiv (z. B. Hochwasserbild, Kriegsfoto, Staubild, Menschen bei der Arbeit, …). Überlegen Sie in der Gruppe Kontexte, in denen das Bild stehen könnte, und welche Funktion es dann hätte (z. B. Hochwasserbild als Teil eine Berichtes über eine Hoch- wasser-Katastrophe, Hochwasserbild als Teil eines Spendenaufrufes, Hochwasserbild als Teil eines Berichtes über ein Dammbauprojekt, …). Informieren Sie sich anschließend über Ihre Gruppenarbeitsergebnisse. Neben kontextabhängigen Bildern (Aufgabe 5.3) gibt es auch sogenannte ikonische Bilder, die für sich stehen (z. B. Albert Einstein streckt die Zunge heraus, Außenminister Leopold Figl im Jahre 1955 auf dem Balkon des Schlosses Belvedere). Sammeln Sie weitere Beispiele solcher ikonischer Bilder. Im Idealfall können Sie Beispiele für ikonische Bilder in den Unterricht mitbringen. 5.1 5.2 Beschreiben Sie die Karikatur „Kopftransplantation“ von Michael Holtschulte möglichst genau. Leiten Sie anschließend aus Ihrer Beschreibung eine Aussage der Karikatur ab. 5.3 Betrachten Sie die Anzeige „Pränataler Screeningtest auf Chromosomenstörungen“ eingehend. Notieren Sie stichwortartig, welche (symbolische) Wirkung und Bedeutung von den folgenden zwei Bildbestandteilen jeweils ausgeht. die schwangere Frau, deren Bauch umarmt wird die angedeutete Doppelhelixstruktur vor dem Firmennamen „cenata“ Tauschen Sie sich anschließend über Ihre Eindrücke mit Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern aus. a b 5.4 Untersuchen Sie und diskutieren Sie, wie die Bildelemente bei der Anzeige zusammenwirken und sich gegenseitig in ihrer Aussage unterstützen. Greifen Sie dabei auf Ihre Arbeitsergebnisse aus Aufgabe 5.4 zurück. 5.5 Halten Sie Ihre Arbeitsergebnisse aus Aufgabe 5.5 in einem kurzen zusammenhängenden Text schriftlich fest. 5.6 Bilddominierte Materialien (wie Karikaturen, Werbeanzeigen oder Pressefotografien) gehören im weiteren Sinne ebenfalls zu den nichtlinearen Texten. Anders aber als bei Diagrammen, Grafiken oder Tabellen ist die eigent- liche Botschaft vor allem visueller Art. Gerade weil man die Sprache der Bilder meist gut versteht, fällt die Analyse der Bildbotschaften – und in der Folge das Schreiben über Bilder oder Bildelemente in Texten – oft nicht leicht. Folgende Aspekte können die Analyse erleichtern: ƒƒ Bildfunktion, z. B.: Werbung, Illustration, Pressebild, Titelbild, … ƒƒ Bildart, z. B. Fotografie, Zeichnung, Collage, … ƒƒ Urheber/in und Erscheinungsort ƒƒ Bildinhalt (Beschreibung dessen, was abgebildet ist) ƒƒ Bildgestaltung, z. B.: Bildperspektive und -größe (Detail- oder Panoramaaufnahme, Auf- oder Normalsicht, …), Bildschärfe (gibt es etwa auch verschwommene oder „weichgezeichnete“ Bildteile), Farben, Bildkomposition, … ƒƒ Eindruck des Bildes (Wirkung auf die Betrachterin/den Betrachter, mit den Bildinhalten oder Gestaltung verknüpfte Gefühle, Bedeutungen) Argumentationskompetenz Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=