Sprachräume, Deutsch für die AHS-Oberstufe, Maturatraining

SprAChrAuM 2 Flucht 20 2.13 2.14 2.15 2.16 Entscheidendes Kennzeichen des offenen Briefes ist es, dass der Brief (auch in Form einer E-Mail) nicht nur dem Empfänger/der Empfängerin zugestellt, sondern zugleich auch (z. B. in einer Zeitung) veröffentlicht wird. Das bedeutet, dass man zumindest auch indirekt für eine große Öffentlichkeit schreibt. Durch die große Öffentlichkeit entsteht auf den Brief-Empfänger ein großer Druck, sich zum Brief ebenfalls öffentlich zu äußern. In der Regel wird man diesen öffentlichen Druck nur aufbauen, wenn man den Empfänger zu einem bestimmten Handeln verpflichten will (entweder zum Thema des offenen Briefes selbst oder darüber hinaus zu irgendeiner anderen Handlung). Folgende formale Aspekte gilt es zu beachten: offener Brief Ort/Datum rechts oberhalb der Anrede (oder unter der Unterschrift) eigene Adresse oft nur auf dem Briefumschlag Empfänger-Adresse oft nur auf dem Briefumschlag und verkürzt im Brief Empfänger-Adresse je nach Fall Betreffzeile in der Regel persönlich, formell (also mit Titeln) Anrede standardsprachlich (auch fachsprachlich und/oder gehobene Sprache), höflich, sachlich Sprache/Stil „Mit freundlichen Grüßen“ oder „Mit vorzüglicher Hochachtung“ Unterschrift Vor- und Nachname (meist mit Titeln) des Schreibers und der (oft zahlreichen) Unterstützer Argumentationskompetenz Schriftliche Kompetenz Textkompetenz Sprachreflexion Was könnte den Hochschullehrer Stefanowitsch an der Meinung eines ihm unbekannten Menschen interessieren? An welchen Stellen des Briefes muss dieses vermeintliche Interesse besonders berücksichtigt werden? Bewerten Sie den eigentlichen Brieftext sprachlich: Welche Formulierungen entsprechen nicht der Textsorte (offener Brief) bzw. der Situation (Schreiben an einen Hochschulprofessor, der einem nicht persönlich bekannt ist)? Überarbeiten Sie gemeinsam mit einer Partnerin/einem Partner, die von Ihnen in Aufgabe 2.14 sprachlich als mangelhaft erkannten Textstellen sprachlich. Arbeiten Sie in Ihrem Heft und tauschen Sie sich anschließend mit anderen Teams aus. „Wenn es aber keine neutrale Sprache gibt, können Sie genauso wenig sachlich das Wort „Obergrenze“ kritisieren als Menschen sachlich über Grenzen der Einwanderung sprechen könnten.“ – Wie stehen Sie zu dieser Aussage? Halten Sie zunächst Ihren Standpunkt als These schriftlich fest. Diskutieren Sie anschließend Ihren Standpunkt mit Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern. a b Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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